Moskau. Der Organisator des Kaukasier-Pogroms von Zarizyno muss für die nächsten neun Jahre hinter Gitter. Das Moskauer Stadtgericht sah es als erwiesen an, dass der 20jährige Michail Wolkow die fremdenfeindlichen Ausschreitungen im vergangenen Oktober organisiert hatte und außerdem auch für den Tod dreier Menschen persönlich verantwortlich ist. Drei weitere Pogrom-Teilnehmer müssen für drei Jahre ins Gefängnis. Der fünfte Angeklagte kam mit einer Bewährungsstrafe davon.
Der 21jährige Sergej Klimanow hatte während des Prozesses mit der Anklage zusammengearbeitet und anders als die anderen Angeklagten auch nicht in Untersuchungshaft auf das Urteil warten müssen. Seine umfassenden Geständnisse hätten dabei geholfen, die anderen Beschuldigten zu überführen, so das Gericht.
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Etwa 150 Jugendliche hatten im Oktober 2001 einen Markt an der Metro-Station Zarizyno und das mehrheitlich von afghanischen Flüchtlingen bewohnte Hotel „Sewastopol“ überfallen. Ein Inder, ein Tadschike und ein Aserbaidschaner kamen bei dem Pogrom ums Leben. Vierzig weitere Personen waren von den mit Eisenstangen bewaffneten Jugendlichen verletzt worden. Die Moskauer Miliz hatte zunächst versucht, die Tat als Vandalismus von Fußballfans herunterzuspielen.
(rUFO/kp).
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