St. Petersburg. Nicht mal ein Monat ist vergangen, seitdem sich in der dänischen Hauptstadt der „Tschetschenische Weltkongress“ versammelt hatte, und schon wird Kopenhagen erneut zum Schauplatz der Diskussion um die rebellische Teilrepublik Russlands. Die Sozialistische Volkspartei Dänemarks, das Internationale Schutzkomitee für Sakajew und das dänische Komitee zur Unterstützung Tschetscheniens laden am Freitag, dem 22. November, zu einem Treffen im dänischen Parlamentsgebäude.
Erwartet werden etwa 150 Teilnehmer, darunter drei Mitglieder der russischen Staatsduma, Vertreter der Menschenrechtsorganisation „Memorial“, Veteranen der Tschetschenien-Kriege sowie dänische und internationale Experten. Angesichts der vehementen Forderung Russlands nach einer Auslieferung des Maschadow-Emissärs Achmed Sakajew, der nach Beendigung des Tschetschenischen Weltkongresses festgenommen worden war (www.aktuell.RU berichtete), ist das Schutzkomitee auf der Liste der Organisatoren ein provokatives und brisantes Detail.
Hinzu kommt, dass Russlands Beweisführung der Mitschuld Sakajews an der Geiselnahme zweier orthodoxer Priester im Jahre 1996 in Tschetschenien ins Wanken geraten ist, nachdem Vater Filipp, eine der ehemaligen Geiseln, seine Aussage gegenüber der russischen Staatsanwaltschaft zurückgezogen hat. Dadurch wird die Möglichkeit der Auslieferung Sakajews ein weiteres Mal ernsthaft in Frage gestellt.
(sb/rUFO)
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