Moskau. Der ukrainische Präsident Leonid Kutschma hat am Wochenende seinen Premierminister Anatolij Kinach und mit ihm die gesamte Regierung entlassen. Nachfolger Kinachs soll der bisherige Gouverneur von Donezk, Viktor Janukowitsch, werden. Presseberichten zufolge deutet sich im Parlament allerdings erheblicher Widerstand gegen eine Bestätigung der Ernennung an.
Kinach hatte die insgesamt bereits neunte ukrainische Regierung seit dem Zerfall der UdSSR seit Mai 2001 geleitet. In einer Erklärung gestand Kutschma der entlassenen Regierung einige Erfolge bei der wirtschaftlichen gesundung des Landes zu. Das Kabinett sei jedoch nicht in der Lage gewesen, die sozialen Probleme der Ukraine zu lösen. Mit der Wahl von Janukowitsch habe Kutschma seinen Wunsch-Nachfolger benannt, spekulierten politische Beobachter in Kiew.
Leonid Kutschma brach am Wochenende ungeachtet der selbst ausgelösten Regierungskrise zu einem Besuch nach China auf. Auf dem Weg nach Peking traf er bei einem Zwischenstopp in Moskau mit Wladimir Putin zusammen. Offiziellen Angaben zufolge ging es bei dem Gespräch um den Kampf gegen den internationalen Terrorismus und die Gründung eines russisch-ukrainischen Gastransport-Konsorziums. Russische Zeitungen mutmaßen, bei dem Treffen sei es Kutschma vor allem um russische Rückendeckung beim Streit um die angeblichen ukrainischen Rüstungslieferungen an den Irak gegangen.
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