Moskau. Dänemark weigert sich, den in Kopenhagen verhafteten tschetschenischen Rebellen-Politiker Achmed Sakajew an Russland auszuliefern. Die von der russischen Staatsanwaltschaft vorgelegten Dokumente über Sakajews Verwicklung in Terrorakte seien “nicht überzeugend”, erklärte die dänische Justiz-Ministerin Lene Espersen. Wenn aus Moskau bis zum 30. November keine neuen stichhaltigen Beweise vorlegt, werde Sakajew freigelassen.
Der Gesandte des in den Untergrund geflohenen tschetschenischen Präsidenten Aslan Maschadow sagte unterdessen, er wolle in Dänemark oder Großbritannien um politisches Asyl bitten. Der Finanzmagnat Boris Beresowskij, den die russische Justiz ebenfalls vor Gericht stellen möchte, kündigte aus dem Exil in London an, er werde Sakajews Verteidiger bezahlen.
Russische Politiker drohten dem Königreich unterdessen mit ernsthaften Konsequenzen, sollte der Rebellen-Emissär nicht nach Moskau überstellt werden. Dänemark werde zu einem “moralischen und politischen Unterstützer von Terroristen”, erklärte der außenpolitische Duma-Sprecher Dmitrij Rogosin. Dänemark gehe der zivilisierten Welt verloren, indem es sich auf eine Seite mit Terroristen stelle, so Rogosin weiter.
(rUFO/kp).
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