St. Petersburg. Die stellvertretende russische Außenministerin Eleonora Mitrofanowa sprach sich am Donnerstag in Moskau dafür aus, der russischen Sprache im „postsowjetischen Raum“ den Status einer Staatssprache zu verleihen. Außerdem soll der Prozess der Schließung russischsprachiger Schulen und der Kürzung russischsprachiger Sendungen im Radio und im Fernsehen gestoppt werden. Das Ziel ist es, den Abzug der russischen Bevölkerung aus den GUS-Staaten aufzuhalten.
Das Außenministerium will laut Mitrofanowa darauf hinwirken, in Gegenden mit kompakter russischsprachiger Bevölkerung die Erkennung des Russischen als zweiter Staatssprache durchzusetzen. Gegenüber „Interfax“ sagte sie, es gäbe eine deutliche Tendenz der „allmählichen Verdrängung der russischen Sprache“ aus einer Reihe von GUS-Staaten. Besonders deutlich sei dies in der Ukraine und in Kasachstan zu verzeichnen.
Ein ernsthaftes Problem ist die verstärkte Schließung von russischsprachigen Schulen, was besonders in der Ukraine mehr und mehr geschähe. Es werden immer weniger russische Fernsehsendungen ausgestrahlt, und immer weniger russische Zeitungen erscheinen.
Die russischsprachige Diaspora zählt weltweit etwa 25 Millionen Menschen. Davon leben allein 16 bis 17 Millionen in der Ukraine und in Kasachstan.
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