 Moskau. Die Trümmer des Mi-8-Hubschraubers, der seit Mittwoch vermisst wurde, sind am Samstag in einem unwegsamen Berg- und Waldgebiet auf Kamtschatka gefunden worden. Zwischen den verstreuten Trümmern liegen zahlreiche Toten, berichtet der Suchtrupp. An Bord waren auch der Gouverneur Sachalins, Igor Farchutdinow und 18 seiner Mitarbeiter. Farchutdinow ist nach Alexander Lebed der zweite Gouverneur, der bei einem Hubschrauberabsturz umkam.
Putin setzte in Moskau eine Untersuchungskomission ein.
Trotz einer Sturmwarnung machte sich am Samstag ein weiterer Rettungshubschrauber mit Bergungsgerät auf den Weg. Wahrscheinlich habe aber niemand die Katastrophe überlebt, sagte der Oberkommandeur der Flotte, Admiral Wladimir Kurojedow, in Wladiwostok.
Farchutdinow war wie viele seiner Amtskollegen nicht unumstritten. Auch ihm waren zahlreiche Korruptionsaffären angehängt worden. Auch bei ihm schien es manchmal, als seien seine Beziehungen zur fernöstlichen Unterwelt besser, als die nach Moskau.
Wahrscheinlich gibt es für den Absturz aber ganz natürlich Erklärungen, die ohne Verschwörungstheorien auskommen: Gerüchteweise heisst es, Crew und Passagiere seien beim Start am vergangenen Mittwoch stark angetrunken gewesen. Die Mi-8 gehörte der örtlichen Gesellschaft „Chalatyrskie Avialinii“, an deren Sicherheitsstandards Zweifel bestehen.
Die Maschine war von der geplanten Flugroute weit abgekommen, teilt der fernöstliche Generalgouverneur Konstantin Pulikowski mit. Die „Chalatyrskie Avialinii“ hätten nicht die Lizenz gehabt, den Gouverneur zu befördern.
Beim Absturz Alexander Lebeds hatten die Piloten vermutlich zahlreiche Sicherheitsvorschriften grob verletzt. Das Gerichtsverfahren um diese Katastrophe ist noch nicht abgeschlossen. |
