St. Petersburg. Einen ganz ungewöhnlichen Service bietet die russische Eisenbahn ab heute an: Wer wegen fehlendem Transitvisum durch Litauen nach Kaliningrad an der weißrussisch-litauischen Grenze aus dem Zug geholt wird, kann die Wartezeit bis zur Erstellung seiner Reisedokumente in einem komfortablen Schlafwagen verbringen. Für Essen und Trinken und frische Bettwäsche ist gesorgt.
Nachdem am 1. Juli die neuen Bestimmungen bei Fahrten nach Kaliningrad in Kraft getreten sind (www.aktuell.RU berichtete), wurden schon Dutzende Reisende an der litauischen Grenze aus dem Zug gesetzt, weil sie kein litauisches Transitvisum dabei hatten. Für diese verlorenen Schäfchen wurden am Donnerstag an der weißrussischen Station Gudogaj zwei Schlafwagen abgestellt.
Zur Zeit haben die Waggons elf Passagiere. Die Zugbegleiter servieren ihnen auf Wunsch Tee oder Kaffee oder auch ein heißes Mahl. Selbst ein Spielzimmer für Kleinkinder ist vorhanden, selbstredend auch ärztliche Betreuung.
Die Gäste der ungewöhnlichen Wagen sollen im Schnitt nicht mehr als sechs bis acht Stunden in dem freundlichen Eisenbahn-Hotel verbringen. So lange dauert es, bis die erforderlichen Reisedokumente erstellt werden und die Weiterfahrt durch Litauen Richtung Kaliningrad angetreten werden kann.
(sb/.rufo)
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