Moskau. Am Mittwoch Morgen konnten doch noch weitere vier Bergleute aus dem Kohlenschacht „Simni“ gerettet werden, der am Montag auf Grund einer Methanexplosion eingestürzt war. Insgesamt waren 22 Bergleute verschüttet worden. Bisher wurden elf von ihnen tot geborgen. Aman Tulejew, der Gouverneur der Region Kemerowo, in der das kohlenreiche Kusbass-Revier liegt, erklärte den morgigen Donnerstag zum Trauertag.
Die vier geretteten Bergleute waren über 40 Stunden lang unter Tage eingeschlossen. Ihr Gesundheitszustand sei normal, befand das örtliche Krankenhaus und schickte sie nach einer gründlichen Untersuchung nach Hause. Zwei Bergleute, die gleich am ersten Tag gerettet wurden, befinden sich jedoch nach wie vor in der Klinik in Prokopjewsk. Ihr Zustand wird als ernst eingeschätzt.
Nur vier Bergleute konnten selbstständig aus dem 1932 in Betrieb genommenen Schacht entkommen. Elf mussten tot geborgen werden. Doch noch ist die Suche nach Überlebenden nicht abgeschlossen. Über 80 Rettungskräfte versuchen ein Lebenszeichen des letzten Vermissten zu bekommen. Inzwischen übt die Gewerkschaft der Region Kemerowo erste Kritik am russischen Ministerium für Bodenschätze.
„Das Unglück geschah wegen der Tatenlosigkeit des Ministeriums. Tausende Bergarbeiter sind immer noch gezwungen in Anlagen zu arbeiten, die in den 30er Jahren errichtet wurden, weil in den letzten Jahren ist nicht eine einzige Lizenz für die Eröffnung neuer rentabler Kohlenschächte vergeben wurde“, sagte ein Gewerkschaftsführer.
Gouverneur Aman Tulejew verhängte für den Donnerstag Staatstrauer in Kemerowo. An diesem Tag werden die elf verunglückten Bergleute beigesetzt. Die regionale Führung hat den betroffenen Familien schon materielle Hilfe zugesagt.
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