Moskau. Die drei in Georgien entführten UN-Militärbeobachter und ihr Dolmetscher sind frei. Die beiden Deutschen sowie ein Däne wurden am Dienstag von ihren Entführern nach fünf Tagen Geiselhaft freigelassen. Nachdem am Montag der Aufenthaltsort der Geiseln ausfindig gemacht wurde, traten die georgischen Behörden in Verhandlungen mit den Entführern. Am Ende ließen diese ihre Opfer ohne ein Lösegeld laufen, bekamen dafür aber Straffreiheit zugesichert.
Etwa 100 ausländische Militärbeobachter sind in Abchasien stationiert, um den Waffenstillstand zwischen der seit 1991 abtrünnigen Teilrepublik und dem Mutterland Georgien zu überwachen. Am vergangenen Donnerstag waren drei UN-Beobachter und ihr Dolmetscher von Bewaffneten entführt worden. Die vier russischen Soldaten, die zu ihrer Sicherheit eingesetzt waren, ließen die Entführer laufen.
Anfangs forderten die Geiselnehmer drei Millionen Dollar für die Freigabe ihrer Opfer. Schnell konnte der Aufenthaltsort der Entführten – die Kodori-Schlucht – ausfindig gemacht werden. Als Armeekräfte die Schlucht umstellten, wollten die Entführer nur noch selbst in Sicherheit gelangen. Sie verlangten freien Abzug, den sie auch erhielten, und ließen ihre Geiseln laufen. Ein Armeehubschrauber soll nun die deutschen Offiziere Klaus Ott und Herbert Bauer, den Dänen Hendrik Sörensen und ihren georgischen Übersetzer in das Örtchen Aschara bringen, wo sie in Sicherheit sind.
(ab/.rufo)
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