Moskau. Fast scheint es, als würde das internationale Komitee zur Auswahl der Miss Universum in diesem Jahr keinen Wert auf die russische Beteiligung legen. Schon die dritte Pretendentin aus dem Land wurde abgelehnt. Als Grund wurden Aufnahmen in der russischen Ausgabe des Playboy angeführt, die vor drei Jahren entstanden.
Nachdem Oxana Fjodorowa im letzten Jahr erstmals den Titel der Miss Universum für Russland gewinnen konnte, gab es viel Ärger um sie. So warfen ihr die Organisatoren des Wettbewerbs vor, ihren repräsentativen Pflichten als Schönheitskönigin nicht nachzukommen. Schließlich legte die widerspenstige Schöne den Titel gar freiwillig ab, weil sie den Show-Rummel nicht mehr aushielt.
Solch ein Frevel darf sich natürlich nicht wiederholen, darum werden die Kandidatinnen aus Russland nun einer eingehenden Prüfung unterzogen. Kandidatin Nummer 1 war die Karelierin Swetlana Koroljowa. Ihr Manko: Sie gewann bei den Wahlen zur Miss Europa und darf nun deswegen nicht mehr in einem anderen Wettbewerb antreten.
Also wurde eilends ein neuer Versuch gestartet. Einen neuen Schönheitswettbewerb wollten die Organisatoren in Russland nicht ausschreiben, also wurde die nächste Bewerberin anhand von Fotos ausgewählt. Zehn Mädchen kamen in die engere Wahl, die Moskauerin Julia Achonkowa gewann letztendlich.
Doch das Veto ließ nicht lange auf sich warten. Das Mädchen sei mit 17 Jahren zu jung für den Wettbewerb. Auch wenn sie während des Finales schon volljährig sei, könne in diesem Fall keine Ausnahme gemacht werden. Dementsprechend wurde die Zweite des Fotowettbewerbs nachnominiert: Maria Smirnowa.
Ihr Alter war kein Problem. Mit 24 Lenzen hatte sie die Altersgrenze längst überschritten. Aber dennoch gab es etwas auszusetzen. Vor drei Jahren hatte die Schöne ein paar Fotos im Playboy veröffentlicht, die sie halbnackt zeigten. Diese Fleischbeschau wertete das internationale Wettbewerbskomitee als Regelverstoß, also wurde auch Maria Smirnowa disqualifiziert.
Jetzt versucht die Zweite des ursprünglichen Miss-Russland-Wettbewerbs ihr Glück. Sie heißt Olesja Bondarenko, ist 24 Jahre alt und hat bisher als Designerin gearbeitet. Also alles in Ordnung? Wer weiß, vielleicht wird ihr ja der Heimatort zum Stolperstein. Olesja Bondarenko kommt aus Chabarowsk und das liegt nicht weit von der chinesischen Grenze. Ob die schöne Russin nun mit Mundschutz auf den Laufsteg muss, bleibt abzuwarten.
(ab/.rufo)
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