Moskau. Die nationalistische Liberaldemokratische Partei (LDPR) von Wladimir Schirinowski hat ihren Wahlkampf mangels politischer Inhalte nicht mit einem Programm, sondern mit neuen Krawallen eingeleitet. Der Dumaabgeordnete Wladislaw Djomin prügelte am Dienstag mit seinem Assistenten in der Moskauer Innenstadt auf Milizionäre ein. Die Staatsanwaltschaft hat inzwischen Ermittlungen eingeleitet. Sollte die Immunität des Abgeordneten aufgehoben werden, droht ihm eine Gefängnisstrafe.
Nach Angaben der Behörden hatten Djomin und sein Assistent Alexej Koserskij am frühen Dienstagmorgen in der Nähe des Moskauer Strip-Lokals „Dolls“ eine dritte Person die Straße entlang geschleift. Als zwei Streifenpolizisten die Dokumente der Männer kontrollieren wollten, wurden sie von den volltrunkenen LDPR-Männern mit Gummi-Knüppeln angegriffen, berichtete die Zeitung „Kommersant“. Als die Miliz Verstärkung durch die Besatzung eines Streifenwagens erhielt, holte Koserskij aus einem in der Nähe geparkten Jeep einen Baseballschläger, mit der er das Fahrzeug der Gesetzeshüter malträtierte. Er befand sich bis zum Abend in Polizeigewahrsam.
Der erst 29jährige LDPR-Abgeordnete Djomin stammt aus der sibirischen Region Krasnojarsk. Als Politiker ist er bislang nicht in Erscheinung getreten. Djomin war einer der Zeugen im Prozess gegen den Krasnojarsker Unterweltkönig Anatolij Bykow, mit dem er befreundet ist. Presseberichten zufolge ist Djomin in Unterweltkreisen auch unter den Beinamen „Kaktus“ und „Kokos“ bekannt.
(kp/.rufo)
|