Moskau. Etwa 100 Studenten aus dem afrikanischen Guinea-Bissao haben in Moskau die Botschaft ihres Landes besetzt. Die Studenten begründeten ihre Protestaktion damit, dass sie wegen ausbleibender Zahlungen ihrer Stipendien hungern müssten, berichtete die Internetzeitung Gaseta.ru. Das afrikanische Land war in der jüngsten Zeit nicht mehr in der Lage gewesen, die von der Regierung zum Studium nach Russland entsandten Stipendiaten zu bezahlen.
Die Botschaft habe dem Bericht nach zugesagt, sich um die Überweisung der Gelder zu bemühen. Wegen finanzieller Probleme musste Guinea-Bissao vor einigen Jahren bereits die Botschaftsvilla in der Moskauer Innenstadt aufgeben. Die diplomatische Vertretung des Landes befindet sich inzwischen in einer gewöhnlichen Etagenwohnung.
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Bei www.aktuell.RU: |
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Die Universität der Völkerfreundschaft in Moskau, an der mehrere tausend junge Menschen aus Entwicklungsländern studieren, dementierte unterdessen Berichte darüber, der Botschafter werde als Geisel gehalten. Die Studenten hätten lediglich ein weiteres Mal auf ihre Notlage aufmerksam gemacht, sagte ein Hochschulsprecher auf epd-Anfrage. Bei der letzten Stipendien-Rate aus Afrika, die den Studenten vor vier Monaten zugegangen sei, habe es sich um eine Summe von 60 Dollar betragen.
(epd/kp).
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