St. Petersburg. 102.000 Einwohner eines großen ländlichen Gebietes südlich von Omsk sind wegen der Abschaltung einer Pumpstation seit heute ohne Leitungswasser. Zu den sechs betroffenen Landkreisen zählt auch der „Deutsche Nationalkreis Asowo“, eines von zwei offiziell ausgewiesenen Siedlungsgebieten der Russlanddeutschen in Sibirien. Der Wasserentnahmestation im Ort Tawritscheskoje am Irtysch wurde vom Omsker Energieversorger „Omskenergo“ wegen Schulden von knapp 1 Million Rubel der Strom abgeschaltet.
Zwar bekommt die Station weiterhin vier Stunden am Tag Elektrizität, ein Betrieb des regionalen Wasserleitungsnetzes ist aus technischen Gründen so jedoch nicht mehr möglich.
1998 lebten im Kreis Asowo 22300 Menschen, davon etwa zwei Drittel aus ganz oder teilweise rußlanddeutschen Familien. Das deutsche Gebiet war 1992 aus Teilen von Nachbarlandkreisen geschaffen worden. Der Bau von Infrastruktur, Wohnhäusern und Betrieben wurde in den Anfangsjahren mit 200 Millionen Mark aus Deutschland gefördert.
(ld/rUFO) |