St. Petersburg. Erst eine Salve aus einer Kalaschnikow stoppte einen Amokläufer, der in einem Dorf im sibirischen Gebiet Krasnojarsk am Donnerstagabend drei Justizbeamte und eine Dorfbewohnerin tötete. Der 52 Jahre alte Täter war erst vor einiger Zeit aus einem Arbeitslager im Ort Chajrjusowka entlassen worden. Vermutlich in angetrunkenem Zustand erschoss er dort aus einer abgesägten Flinte zunächst im Streit eine 55 Jahre alte Frau. Anschließend ging er ins Verwaltungsgebäude der ihm wohl bekannten Gefängniskolonie und schoss auf alle Beamten, die ihm dort begegneten.
Zunächst schoss er zwei Wache schiebende Beamte nieder. Einer wurde tödlich getroffen, der andere überlebte mit einem Streifschuss am Kopf. Der Amokläufer stürmte daraufhin in das Chef-Büro, wo er zwei stellvertrende Anstaltsleiter antraf. Bevor diese ihre Pistolen ziehen konnten, wurden sie tödlich getroffen. Erst ein weiterer Justizbeamter, der mit einer Maschinenpistole bewaffnet zu Hilfe eilte, konnte den Amoklauf des Mannes beenden. Der Täter starb an seinen Schussverletzungen auf dem Weg ins Krankenhaus.
Einen vergleichbaren Vorfall soll es in der Geschichte des russischen Strafvollzugs noch nie gegeben haben. Möglicherweise haben Erniedrigungen oder Misshandlungen durch das Aufsichtspersonal während der Haftzeit den Rachefeldzug des Ex-Häftlings provoziert.
(ld/rUFO) |