Moskau (rUFO/hs) Die Auszahlung der Entschädigung an die überlebenden Zwangsarbeiter des Dritten Reiches beginnt spätestens in der ersten Augustwoche. Als erstes bekommen 10 000 ehemalige Häftlinge der Konzentrationslager und Ghetto-Bewohner ihr Geld: maximal 15 000 Deutsche Mark.
Entgegen anderslautenden Meldungen, so berichtet der Radiosender Echo Moskaus, befinden sich die Vorbereitungen zur Auszahlung zwar in der Schlußphase. Die Auszahlungen selbst haben aber noch nicht begonnen, es soll jedoch spätestens Anfang August soweit sein. Der Sender beruft sich dabei auf Tatjana Sokolowa, die Vorsitzende des russischen Fonds „Verstehen und Versöhnung“, der die Auszahlung in Rußland organisiert.
10 000 ehemaligen KZ- und Ghetto-Häftlinge erhalten zuerst die Hälfte der ihnen zustehenden Summe – der Rest soll überwiesen werden, sobald die Gesamtzahl der Berechtigten feststeht. Bis Ende dieses Jahres besteht noch die Möglichkeit, Anträge auf Entschädigung zu stellen. Schon jetzt, so berichtet Ljudmila Narusowa, die Vorsitzende des Aufsichtsrates des Fonds „Verstehen und Versöhnung“, seien 370 000 Anträge gestellt worden. Bis Jahresende rechnet sie mit 400 000 Anträgen, gerechnet hatte der Fond mit maximal 350 000.
Die deutsche Seite hat 835 Millionen DM bereitgestellt. Je nach Schwere der Zwangsarbeit erhalten die Anspruchsberechtigten daraus zwischen 1500 und 10 000 DM. Dies gilt für Zwangsarbeiter, die nach Deutschland verschleppt wurden, und für Nachkommen von Zwangsarbeitern, die nach dem Februar 1999 verstorben sind. Der Fond berichtet von Schwierigkeiten, die Entschädigungsberechtigten zu benachrichtigen. Das Geld werde auf jeden Fall in Mark sechs Monate lang auf der Bank aufbewahrt, erst danach falle es an den Fond zurück. Der Fond berichtet auch von Schwierigkeiten, die Entschädigungsberechtigten in abgelegenen Dörfern zu informieren, und von ersten Betrugsversuchen. |