Moskau. Eine Flugschau der ukrainischen Luftwaffe bei Lwow endete am Samstag mit einem Inferno: Der Absturz eines Kampfjets vom Typ Suchoi mitten in die Zuschauermenge forderte über sechzig Todesopfer. Über einhundert Menschen wurden verletzt. Alle Notarztwagen der Stadt und mehrere Rettungshubschrauber waren zeitweilig im Einsatz, um die Opfer in die Krankenhäuser von Lwow zu bringen. Die Piloten hatten vermutlich nach einem Triebwerk-Ausfall die Kontrolle über ihre Maschine verloren.
Die Flugschau war dem 60. Gründungs-Jahrestag des 14. Ukrainischen Luftwaffenkorps gewidmet. Zum Unglückszeitpunkt hatten sich etwa 10.000 Menschen auf dem Militärflughafen «Sknyliw» befunden, denen außer den Kampfjets auch der Einsatz von Fallschirmjägern gezeigt werden sollte. Die Suchoi war während eines Tiefflugmanövers ins Trudeln geraten und schließlich in die Zuschauer gerast. Nach dem Aufprall auf dem Boden überschlug sich die Maschine mehrfach und explodierte dann. Auch viele Menschen, die weit von der Absturzstelle entfernt standen, wurden durch Splitter verletzt.
Zunächst war unklar, zu welchem Zeitpunkt die beiden Militärflieger sich mit dem Schleudersitz aus den Maschinen retteten. In russischen Fernsehberichten wurde unterschwellige Kritik an den beiden Männern laut, die womöglich nicht alles getan hätten, um die Katastrophe zu verhindern. Der stellvertretende Generalstabschef Nikolai Paltschuk erklärte, bei der Besatzung der Suchoi habe es sich um zwei Piloten der Extraklasse gehandelt. Beide Männer blieben offenbar offenbar unverletzt.
Der ukrainische Präsident Leonid Kutschma brach seinen Urlaub auf der Krim ab und flog nach Lwow. Eine Untersuchungskommission soll die Hintergründe des Unglücks aufklären. Russlands Präsident Putin sowie Verteidigungsminister Sergej Iwanow sandten Beileidstelegramme in die Ukraine. «In dieser schweren Minute trauert ganz Russland mit Ihnen», heißt es in Putins Schreiben. (rUFO/kp).
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Im Internet |
• Das Video vom Absturz bei Spiegel-Online (real-media Format)
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