Moskau. Über 750 Menschen konnten die russischen Anti-Terror-Kräfte aus dem Theater retten. 67 Geiseln sind gestorben, einige von ihnen möglicherweise an den folgen von Schock, Stress und dem Betäubungsgas, das bei der Aktion eingesetzt wurde. “Wir trauern mit den Angehörigen der Opfer“, sagte Vize-Innenminister Wladimir Wassiljew. Er erklärte, auch die Anti-Terror-Kräfte hätten Verluste erlitten.
Der schnelle Einsatz der Anti-Terrorgruppe Alpha ließ den Terroristen keine Zeit mehr, ihre Sprengsätze zu zünden. Das hatte der Krisenstab bis zuletzt befürchtet. „Wir hatten Angst, die Decke könnte einstürzen“, sagte Wassiljew. Dann hätte die Zahl der Todesopfer – Anti-Terror-Kämpfer eingschlossen – Schätzungen zufolge auf bis zu 1.000 steigen können. Wassiljew bestätitgte den Einsatz von Schlafgas.
Wladimir Putin ist inzwischen in der Moskauer Unfallklinik eingetroffen, um dort mit befreiten Geiseln zu reden. Die ausländischen geiseln sind alle am leben, auch die zwei Deutschen, ein 18-jähriges Mädchen und ein junger Mann, liegen im Krankenhaus. Es ging ihnen schlecht, aber es heißt, sie könnten bald nach Hause fliegen.
Die Geiselnehmer, sagt Kreml-Sprecher Jastrschembskij, hatten Verbindungsmänner in einer arabischen Botschaft in moskau. Ein Telefongespräch zwischen den Geiselnehmern und dieser ungenannten Botschaft sei abgehört worden. Der russische Inlandsgeheimdienst beschäftigt sich jetzt vor allem damit, das Umfeld der getöteten Geiselnehmer abzugraben. In moskau sind 30 mittwisser oder mitaeter festgenommen worden. In ganz Russland rückt der FSB dem tschetschenischen Untergrund zu Leibe.
(rUFO/gim/kp). |