Moskau. Die Staatliche Lomonossow-Universität Moskau wird im Januar 2005 eine Vierteljahrtausend alt. Das Jubiläum feiert die Uni in wissenschaftlicher Manier – mit dem Start des universitätseigenen Satelliten „Tatjana“. Den Sputnik haben Studenten und Dozenten der MGU selbst geschaffen, und das ohne finanzielle oder technische Unterstützung von außen.
„Die Mittel hat die Universität aufbringen können“, so Viktor Sadownitschi, Rektor der Universität Moskau. Die technische Ausrüstung ist in den Labors der MGU entstanden. „Wir erwarten zum Jubiläum am 25. Januar die ersten Rufzeichen unseres Satelliten“, hofft Sadownitschi.
Zur Hauptaufgabe des jungen Erdtrabanten werden Weltraumforschung und Kommunikation gehören: Die Universität will mit Hilfe des Satelliten mit ihren Filialen in Kontakt bleiben, wie etwa der in Kasachstan. Außerdem soll ein Fernstudien-Programm über den neuen Sputnik laufen.
Der Name des Satelliten hat Tradition: Ein Ingenieur hatte einst den Namen seiner Frau – Tatjana – auf eine Rakete geschrieben. Diese Rakete hat später Juri Gagarin ins All gebracht. Seitdem ziert dieser Name alle russischen Trägerraketen.
Die heilige Tatjana ist auch die Schutzheilige der russischen
Studenten und der Moskauer Lomonossow-Universität.
Das genaue Datum, wann der Satellit auf seine Umlaufbahn gebracht werden soll, ist unbekannt. „Die Konstrukteure sind abergläubisch und haben gebeten, den Zeitpunkt des Starts geheim zu halten“, sagt Viktor Sadownitschi. Der Abschussort ist allerdings kein Geheimnis: Es ist der Kosmodrom Plesezk. (ali/.rufo)
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