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09-11-2004 Panorama

29. Spieltag: Loko vorn, Rotor steigt ab

Foto: www.rian.ruSt. Petersburg. Der vorletzte Spieltag der diesjährigen Saison brachte eine dicke Überraschung: Lokomotive Moskau schwang sich durch einen satten Sieg zum Tabellenführer auf, ZSKA leistete sich ein Unentschieden und rutscht auf Rang zwei. Es bleibt also spannend bis zum letzten Spieltag am Freitag. Da wird sich dann auch zeigen, wer neben Rotor Wolgograd den Abstieg in die Erste Division antritt.

ZSKA und Dynamo liefern sich ein packendes Duell
Eigentlich war alles klar gewesen – ZSKA stand unangefochten an der Tabellenspitze; auch nach dem Unentschieden letzte Woche gegen Krylja Sowetow hielt der (wenn auch minimale) Vorsprung noch an. Doch nun ist alles wieder anders, denn der Moskauer Armeeclub konnte gegen Dynamo (ebenfalls Moskau) nur ein 0:0 hinlegen. Obwohl kein einziges Tor fiel, war die Begegnung superspannend. ZSKA dominierte über weite Strecken, aber alle Angriffe scheiterten spätestens an Dynamos Keeper Maxim Lewizki, dessen glänzendes Spiel ihn zum unbestrittenen Helden des Tages machte.

Dynamo schlug sich nicht zufällig so tapfer. Die Blau-Weißen kämpfen nämlich immer noch gegen den Abstieg. Mit der heroischen Leistung vom Montag stehen sie zwar mit 28 Punkten auf dem rettenden 14. Platz, aber wenn am Freitag im Abschluss-Spiel der Saison Kuban plötzlich Amkar besiegt und Dynamo selbst gegen Spartak verliert, heißt es doch noch Abschiednehmen von der Premierliga.

Lokomotive zu Saisonschluss unter Volldampf
Es war eine durchwachsene Saison für die Moskauer Eisenbahner, aber in den letzten sechs Spielen holte Loko 16 von 18 möglichen Punkten und schwingt sich mit dieser Glanzserie zum ersten Mal in dieser Saison an die Tabellenspitze auf. Seine Klasse bewies der Club am Montag gegen Torpedo mit einem saftigen 3:1. Torpedos Träume von einem Medaillenrang sind damit ausgeträumt. Drei Tore der drei Dmitris in der Mannschaft – Sytschow, Loskow und Chochlow – machten die Sensation perfekt.

Loko gegen Schinnik bringt die Entscheidung
Im letzten Spiel der Saison tritt Lokomotive gegen Schinnik Jaroslawl an. Gewinnen die Eisenbahner, haben sie die Meisterschaft in der Tasche. Aber einfach wird diese Aufgabe nicht werden. Obwohl Schinnik nichts mehr zu gewinnen oder zu verlieren hat und sich einen sicheren oberen Mittelfeldplatz gesichert hat, könnten sie ein unbequemer Gegner werden. Wie Moskwa z.B., die Zenit einen erbitterten Kampf lieferten und 3:2 gewannen. Den Spielbericht dazu (und die aktuelle Tabelle) lesen Sie bitte in unserem Zenit-Special.

Krylja landen auf Platz drei
Die „Flügelchen“ aus Samara erkämpften sich zu Hause ein schweres 1:0 gegen Rotor Wolgograd. Der Abstiegskandidat Nr. 1 war kampfwillig und wollte sich keineswegs in sein Schicksal ergeben. Doch auch Krylja hatte Ambitionen und drückte wie der Teufel auf das gegnerische Tor. Die verdiente Führung fiel dann in der 79. Minute, als die Zuschauer in Samara schon fast verrückt geworden waren ob der vergebenen Chancen ihrer Mannschaft.

Die Ironie der Fußballgeschichte wollte dabei, dass Rotor sich sozusagen selbst aus der Premierliga schießt – das Tor für Krylja war nämlich ein Eigentor der Wolgograder. Mit 22 Punkten hat Rotor nun keine Chance mehr auf den Klassenerhalt. Die Flügelchen machten sich indes Zenits Fehltritt gegen Moskwa zunutze und stehen nun auf Platz drei der Tabelle. In der letzten Begegnung müssen sie in Ramenskoje gegen Saturn antreten.

Erster Auswärtssieg für Amkar
In Wladikawkaz wurden die Zuschauer Zeugen einer in weiten Strecken langweiligen Begegnung. Die Kicker aus dem Ural gewannen das Spiel mit 2:1, und das wohl auch verdient. Amkar kann sich damit über seinen ersten Auswärtssieg in dieser Saison freuen! Sieben Mal spielten sie zu Gast unentschieden, sieben Mal verloren sie.

Rostow schlug Rubin mit einem knappen 1:0. Die Kicker aus Kasan hatten keine große Lust auf das Spiel und zeigten dies auch. Sie hatten ihre Aufgabe, den Klassenerhalt, bereits gelöst. Bei Rostow war es umgekehrt – nur ein Sieg gegen Rubin konnte den drohenden Abstieg endgültig abwehren. Mit dem ersten Sieg seit drei Monaten ist ihnen dies gelungen.

Kuban besiegte Schinnik mit 1:0 und muss nun im letzten Spiel am Freitag gegen Amkar auswärts um den Klassenerhalt kämpfen. Spartak gab sich Saturn mit 0:2 geschlagen. Beide Teams hatten im Laufe des ganzen Spiels zwei dicke Torchancen – Saturn nutzte sie, Spartak nicht. Damit bezeugen die Moskauer ein übriges Mal ihren desolaten Zustand.

Der ultimativ letzte Spieltag der Saison 2004 findet am Freitag statt. Alle Spiele starten gleichzeitig um 18 Uhr Moskauer Zeit. (sb/.rufo)


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