Moskau. Der Wandermönch Grigori Rasputin und der russische Zar Iwan IV. (der Schreckliche) werden von der Russischen Orthodoxen Kirche unter keinen Umständen heilig gesprochen. Bereits die Diskussion um die beiden Männer diskreditiere den Prozess der Heiligsprechung als solches, erklärte am Montag der Leiter der zuständigen Synodalkommission, Metropolit Juwenali.
Dem Staatsterror des Zaren seien zehntausende Unschuldiger zum Opfer gefallen, sagte Juwenali auf der Bischofskonferenz der orthodoxen Kirche, darunter auch viele später selbst heilig gesprochene Geistliche. Die Befürworter der Heiligsprechung hätten keinerlei Nachweise dafür erbringen können, dass die allgemein akzeptierte Vorstellung über Iwans negative Rolle in der russischen Geschichte nicht den Tatsachen entspreche. Rasputin sei wegen seines lasterhaften Lebenswandels und seiner wahrscheinlichen Zugehörigkeit zu einer charismatischen Sekte nicht verehrungswürdig.
Vor allem fundamentalistisch orientierte Kreise innerhalb der Kirche fordern seit Jahren eine Heiligsprechung von Iwan dem Schrecklichen und Rasputin. Die Anhänger der beiden argumentieren, sowohl Rasputin, als auch Zar Iwan der Schreckliche seien Opfer von Diskreditierungskampagnen der Feinde Russlands geworden.
(epd/kp)
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