Moskau. Die Moskauer Polizei nahm am Wochenende einen Mann fest, der mit einem sprengstoffbeladenen Lada in der Nähe des Kremls unterwegs war. Bei der Befragung gab der Verdächtige an, dass er noch zwei weitere Bombenautos im Zentrum parken sollte. Als Gegenleistung seien ihm 1.000 USD versprochen worden. Die Geständnisse kamen offenbar unter Druck zustande. Der Mann starb nach dem Verhör. Er wies zahlreiche Verletzungen auf.
Der mutmaßliche Terrorist - ein 38jähriger Mann aus der Nähe von St. Petersburg – war am Freitagabend gestoppt worden, weil er nach Angaben der Polizei eine verdächtige Fahrweise an den Tag legte. Äußeren Anzeichen nach habe er unter Drogeneinfluss gestanden. Als er keine Papiere vorzeigen konnte, durchsuchten die Beamten den Wagen.
Dabei fanden sie zwei Minen des Typs MON-50 in der Fahrertür und einen Sprengsatz von etwa 200 g TNT im Kofferraum neben einem vollen Benzinkanister. Die Beamten nahmen den Mann fest.
Bei der Befragung durch den FSB gab der Mann an, den Wagen im Granatny pereulok (Granatengässchen) parken zu wollen. Dort befinden sich zahlreiche Elitewohnhäuser und auch eine Poliklinik. Auch die anderen beiden Fahrzeuge, ein weiterer Lada und ein Wolga, sollten im Zentrum zur Explosion gebracht werden, sagte der Mann aus, bevor er verstarb.
Die Staatsanwaltschaft leitete ein Verfahren gegen die verhörenden Beamten wegen Überschreitung der Amtsbefugnisse ein. Ursprünglich hieß es, dass der Verdächtige einen Herzinfarkt erlitten habe. Doch bei der Obduktion fanden die Gerichtsmediziner zahlreiche Verletzungen, die von Schlägen stammen. Sie sollen die Todesursache gewesen sein.
(ab/.rufo)
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