Moskau. Russland ist einer der Favoriten auf die Mannschaftswertung bei den Olympischen Spiele in Athen. Für die Vorbereitung habe Russland etwa 120 Mio. USD während der letzten vier Jahre in Trainingsanlagen, Ausrüstung, Stipendien und Trainer der Athleten investiert, schätzt der Chef der russischen Sportbehörde Wjatscheslaw Fetissow. Neben Olympia sprach Fetissow auch über das neue Bierreklame-Verbot und die Liga-Zusammenlegung in Fußball und Eishockey.
Russische Olympiasiege können auf mindestens 50.000 USD hoffen, hatte der Chef des russischen NOK Leonid Tjagatschow am Dienstag mitgeteilt. Doch die meisten Spitzenathleten müssen bislang kleinere Brötchen backen. Wer keinen attraktiven Werbevertrag hat, ist oft auf die vergleichsweise bescheidene Unterstützung des Staates angewiesen, um sich sein Training zu finanzieren.
Dass nun die Bierreklame bei Sportveranstaltungen verboten wurde, könne deutliche Verluste für den Sport bedeuten, gab auch Fetissow zu. Doch der ehemalige Weltklasse-Eishockeyspieler hält dagegen: „ Es kann nicht sein, dass so viele Leute – vor allem Minderjährige – auf der Straße mit Bier herum laufen. Natürlich gibt es Verluste durch das Werbeverbot für Bier, aber wir müssen auch auf die Gesundheit unserer Jugend achten.“
Sport soll in erster Linie der Gesundheit dienen, meint Fetissow. Im Hochleistungssport ist jedoch immer wieder Doping im Spiel. Im Vorfeld der Olympischen Spiele wurden mehrere US-Athleten positiv getestet und auch die russische Mannschaft hat leidvolle Erfahrungen mit dem Thema, das in Salt Lake City für einen handfesten Skandal sorgte. Diesmal werde es wohl kein Problem, hofft Fetissow. Russland führe regelmäßige Kontrollen durch, doch die letztendliche Entscheidung habe immer noch der Athlet.
Ob es bald wieder eine gemeinsame Fußball-Liga gibt zwischen Russland und der Ukraine, steht derzeit noch nicht fest. Viele Fragen um Champions-League und UEFA-Cup-Plätze sind noch zu klären. Anders sieht es beim Eishockey aus. Die Verhandlungen seien in fortgeschrittenem Stadium, verriet Fetissow und machte deutlich, dass die Liga sich wahrscheinlich nicht nur auf Russland und die Ukraine beschränken werde. Er wollte zwar keine Namen nennen, doch als wahrscheinlich gilt, dass sich auf jeden Fall noch Kasachstan an einer gemeinsamen Liga beteiligen wird.
(ab/.rufo)
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