Moskau. Die Moskauer Miliz fahndet fieberhaft nach den Urhebern eines Bombenanschlags, bei dem in Moskau ein Jugendlicher ums Leben gekommen war und sieben weitere Menschen, darunter auch ein fünfjähriges Kind, schwer verletzt wurden. Einer der Verletzten schwebt weiter in Lebensgefahr. Vor einer MacDonalds-Filiale an der Metro-Station Jugo-Sapadnaja unweit des deutschen Wohnviertels war am Samstag in einem Kleinwagen der Marke Tawrija eine Autobombe explodiert.
Die Behörden erklärten bereits, die Spur der Attentäter führe womöglich nach Tschetschenien. Darauf deute die Art des Sprengsatzes hin. Ähnliche Splitterbomben würden auch die tschetschenischen Rebellen bei Anschlägen in der Bürgerkriegsrepublik einsetzen, hieß es aus FSB-Kreisen.
Die Ermittler erklärten, wahrscheinlich sei ein Konflikt zwischen rivalisierenden kriminellen Gruppierungen Grund für den Anschlag gewesen. Auch der bis heute nicht aufgeklärte Anschlag auf eine Fußgängerunterführung am Puschkin-Platz im August 2000 soll einen ähnlichen Hintergrund haben.
Presseberichten zufolge wurde eine junge Frau, die kurz vor der Explosion in den Schnellimbiss gelaufen war und vor der Bombe gewarnt hatte, vorläufig festgenommen und wegen möglicher Verbindungen zu den Bombenlegern verhört. Sofort nach der Tat ermittelten die Behörden den Besitzer des Tawrija. Bei dem Mann handelt es sich um einen Berufspiloten, der sich zum Tatzeitpunkt in den Vereinigten Arabischen Emiraten aufhielt.
Die Moskauer Miliz verstärkte die Ausweiskontrollen auf den Straßen und die Posten an den Stadtausfahrten. Nur einen Tag vor der Bombenexplosion waren in Moskau der Gouverneur der Gold-Region Magadan und kurz darauf der mutmaßliche Chef der Magadaner Gold-Mafia erschossen worden.
(rUFO/kp).
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