St. Petersburg. Nach der Abreise der russischen Nationalmannschaft bleibt Schiedsrichter Valentin Iwanow mit seinen beiden Linienrichtern allein auf weiter Flur im fremden Lande. Langweilig wird ihm allerdings nicht werden ohne seine Landsleute – am Sonntag pfeift er die Viertelfinal-Begegnung zwischen Tschechien und Dänemark.
Es wird bereits der dritte Auftritt des 42jährigen Moskauers, dem der Fußball bereits in die Wiege gelegt wurde – sein Vater war einst bei Torpedo Moskau ein gefürchteter Stürmer. Nachdem Iwanow sein erstes Spiel (England-Schweiz) bei der EM 2004 makellos ableistete, musste er nach der zweiten von ihm gepfiffenen Begegnung zwischen Italien und Bulgarien harsche Kritik einstecken.
Italiens Unglücks-Trainer Giovanni Trapattoni protestierte gegen den Elfmeter, den Iwanow gegen seine Mannschaft gab. Das Endergebnis (2:1) war im Endeffekt dann zu wenig für den Einzug ins Viertelfinale. Trapattoni war nicht nur über den Elfmeter sauer, sondern mokierte, Iwanow hätte ein paar grobe Züge der Bulgaren einfach übersehen.
Kritik musste Iwanow in diesem Jahr bereits zu Hause in der Premierliga einheimsen. Nach einem unglücklichen Spiel in St. Petersburg leistete er sich einen dicken Hammer, als er in Moskau bei der Begegnung zwischen Dynamo und ZSKA die beiden Nationalspieler Dmitri Bulykin und Sergej Ignaschewitsch vom Platz verwies. Danach zog er es vor, sich auf heimischen Plätzen rar zu machen und sich im Stillen auf seinen EM-Einsatz vorzubereiten.
Wie dem auch sei – Iwanow tritt in den letzten zwei Jahren regelmäßig bei internationalen Wettbewerben auf. Er war bei der WM 2002 dabei und pfiff bei der diesjährigen Champions League. 2003 leitete er das Spiel Kamerun-Frankreich im Confederation Cup und war Unparteiischer beim Intercontinantal-Cup. (sb/.rufo)
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