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17-06-2004 Panorama

0:2 – Russland packt die Koffer

Bei den russischen Fans herrscht Trauer . Foto: www.newsru.comSt. Petersburg. Überzeugend waren sie gestern Abend wieder nicht, die Portugiesen. Leider waren es die Russen aber noch weniger. Im zweiten Spiel der Gruppenrunde unterlagen sie den Gastgebern der EM mit 0:2. Vor dem letzten noch anstehenden Spiel gegen Griechenland ist bereits klar, dass Russland null Chancen auf den Einzug ins Viertelfinale hat. Nächsten Montag heißt es also Kofferpacken.

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Russland musste das Spiel auf „Teufel komm raus“ gewinnen, denn die unerwartet starken Griechen hatten kurz vorher unentschieden gegen Spanien gespielt. Ein Remis gegen Portugal hätte noch gewisse Chancen gelassen, sich Sonntag im letzten Vorrundenspiel gegen Griechenland zu beweisen. Eine Niederlage bedeutete das automatische Ausscheiden aus dem Turnier.

Oh weh, all die schöne Rechnerei endete mit der letzten, ungünstigsten Variante. Selbst wenn Russland die Heldentat vollbringt und am Sonntag die Griechen schlägt, wird es nicht reichen zum Weiterkommen bei der Europameisterschaft. Nationaltrainer Georgi Jarzew hat allerdings versprochen, noch mal „ordentlich die Tür zu knallen“, soll heißen: Sonntag wird gespielt, als ginge es um den Titel.

Trotz der zweiten Niederlage in Folge spielten die Russen auch gestern so übel nicht. Über weite Strecken waren sie den Portugiesen ebenbürtig, zuweilen auch klar die bessere Mannschaft auf dem Feld. Aber das reicht bekanntlich nicht beim Fußball. Entscheidend ist, wer das Runde in das Eckige kriegt. Und dabei war Portugal nun mal erfolgreicher.

Bereits in der siebten Minute gingen sie durch ein Tor von Maniche in Führung. In dieser Episode bewies die russische Abwehr ihre völlige Handlungsunfähigkeit. Nach und nach begann das Spiel der russischen Elf jedoch an Gestalt zu gewinnen. Und dann passierte das Riesenmalheur...

Kurz vor der Halbzeitpause spielte Torhüter Sergej Owtschinnikow außerhalb des Strafraums mit der Hand. So sah es jedenfalls der Schiedsrichter. Der „Boss“ war auch noch nach dem Spiel hundertprozentig von seiner Unschuld überzeugt. Was ihm aber nichts nützte – Rote Karte. Jarzew holte Zenits Keeper Wjatscheslaw Malafejew ins Spiel, Jewgeni Aldonin verließ das Feld. Ein ob dieser Ereignisse wutentbrannter russischer Fan, der auf den Platz gerannt war, wurde in Sekundenschnelle von der Polizei zum Rückzug gezwungen.

Erstaunlich, aber wahr – zu Zehnt sah die russische Mannschaft in der zweiten Hälfte viel überzeugender aus als am Anfang. Malafejew hielt ein paar echt brenzlige Bälle, Andrej Karjaka hatte mehrere gute Chancen. Die Portugiesen waren, obwohl in der Überzahl, eindeutig die schwächere Mannschaft. Aber die mit mehr Glück – kurz vor Schluss nutzte Rui Costa Malafejews einzigen Fehler aus und erhöhte auf 2:0.
(sb/.rufo)

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