St. Petersburg. Der seit zwölf Tagen andauernde Hungerstreik von Bergarbeitern der privaten Grube „Jenissejskaja“ im mittelsibirischen Tschernogorsk ist beendet. Mit der Verpflichtung seitens der Regierung der Teilrepublik Chakassien, die seit Monaten ausstehenden Löhne aus dem Staatshaushalt zu begleichen, haben die Kumpels das Ziel ihrer Aktion erreicht.
Seit Oktober letzten Jahres hatten die Bergarbeiter keine Löhne mehr bekommen. Die Summe belief sich zum Schluss auf über sechs Millionen Rubel (ca. 170.000 Euro). Um zehn Uhr Moskauer Zeit wurde heute mit der Auszahlung begonnen. Erst nachdem sie sicher waren, dass wirklich jeder Kumpel sein Geld bekommt, beenden die Streikenden ihre vor zwölf Tagen begonnene Aktion.
An dem Hungerstreik hatten mehr als 150 Mitarbeiter des Bergwerks teilgenommen, knapp die Hälfte der gesamten Belegschaft. Neun von ihnen mussten ins Krankenhaus, den Zustand von weiteren 60 Personen schätzen die Ärzte ebenfalls als unbefriedigend ein.
Die private Grube soll nun verkauft werden. Der neue Besitzer soll das vom Staat vorgeschossene Geld zurückzahlen. Im Zusammenhang mit dem anstehenden Verkauf bekamen derweil 269 der 389 Angestellten von „Jenissejskaja“ die Kündigung ab 23. August ins Haus. Die Regierung von Chakassien teilte mit, dies hänge mit dem Privatisierungsprozess zusammen und hätte mit dem Hungerstreik nichts zu tun.
(sb/.rufo) |