St. Petersburg. Der 28. Mai ist der „professionelle Feiertag“ der russischen Grenztruppen. In Moskau werden heute die Sicherheitsmaßnahmen verstärkt, denn die harten Jungs trinken an diesem Tag gern kräftig einen über den Durst und neigen dann traditionell zu Ausbrüchen von Randale. Präsident Wladimir Putin gratulierte bereits offiziell zum Jubeltag.
Der Rest der Bevölkerung sollte heute Abend darauf achten, nicht zum falschen Zeitpunkt in die feuchtfröhlichen Kolonnen der feiernden Grenzschützer zu geraten. Das bereits zur Tradition gewordene Baden in öffentlichen Springbrunnen ist noch die harmloseste Art des Zeitvertreibs der Jubilare. Schlägereien und provozierende Rempeleien sind an der Tagesordnung.
In Moskau wurden mehr als 3000 Milizionäre abgestellt, um die öffentliche Ruhe zu schützen, darunter 50 berittene Ordnungshüter. 500 Soldaten der Truppen des Innenministeriums bewachen zusätzlich die Eingänge zu den Metrostationen. Besonderes Augenmerk hat die Miliz auf die Parkanlagen der Hauptstadt. Im Gorki-Park und anderen öffentlichen Gärten wird verstärkt Wache geschoben.
Heute Abend um 19 Uhr findet aus Anlass des Tags der Grenztruppen auf dem Roten Platz ein Konzert des bekannten Baritons Dmitri Chworostowski statt. Auch hier wird viel Miliz unterwegs sein.
Konzert und Miliz werden ganz sicher eine Wiederholung dessen verhindern, was vor 17 Jahren an diesem Ort geschah – ausgerechnet am Tag der Grenztruppen des Jahres 1987 landete Matthias Rust mit seinem Sportflugzeug auf dem Roten Platz. Offensichtlich hatten die Grenzer so kräftig gefeiert, dass sie den Eindringling erst bemerkten, als er auf dem Hauptplatz der UdSSR zum Landen ansetzte...
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