St. Petersburg. Katastrophenschutzminister Sergej Schoigu brachte gestern abend eine völlig neue Theorie zur Ursache des Gletschersturz in Nordossetien ins Spiel: vulkanische Aktivität. Im Bereich des Abbruchs hätte eine Wissenschaftlergruppe starke Dampfbildung beobachtet und Schwefelgeruch festgestellt. „Das könnte der eigentliche Grund sein, warum der Gletscher ins Rutschen kam“, so Schoigu.
Der Schwefel komme direkt aus dem Bergmassiv, das ganze ähnele einer Vulkanbildung, so Schoigu. Aufgrund der Entdeckung werden jetzt Vulkanologen zu weiteren Untersuchungen in das Katastrophengebiet gebracht. Das Massiv um den 5033 Meter hohen Kasbek, wo die Katastrophe geschah, ist vulkanischen Ursprungs. Es gibt dort auch einige Vulkankegel und alte Lavaströme. Im vom Eis verschütteten Karmadon-Tal sind die knapp 500 Katastrophenhelfer jetzt vor allem damit beschäftigt, Abflüsse für das sich aufstauende Wasser zu schaffen. Laut Schoigu müssen dafür an zwei Stellen die Eisbarrieren auf jeweils etwa 300 Meter Länge Einschnitte von 30 Meter Tiefe erhalten. Die Suche nach Verschütteten wurde heute morgen erneut aufgenommen, obwohl eigentlich keine Hoffnung mehr besteht, noch jemanden lebend zu finden. (ld/rUFO) |