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18-09-2002 Panorama

Schweizer Meister Basel schlägt schwaches Spartak

(Foto: www.ntvru.com)Von Christof Franzen, Basel. In der ersten Runde der Champions League Gruppe B gewann der amtierende Schweizer Meister FC Basel gegen Spartak Moskau verdient mit 2:0. Die Russen boten in der Rheinstadt vor allem offensiv eine lamentable Leistung.

Eines hat der Basler Fussball-Klub dem großen Gegner aus Moskau voraus: ein eigenes Stadion. Der neue St.Jakob Park (im Basler Volksmund „Joggeli“ genannt) wurde im letzten Jahr eröffnet und braucht Vergleiche mit den schönsten Arenen der europäischen Fußballmetropolen nicht zu scheuen.

Was aber die Champions-League-Erfahrung betrifft, sind die Eidgenossen gegenüber den Moskauern weit im Hintertreffen. Spartak ist seit Jahren Stammgast im Turnier der Besten – der FC Basel dieses Jahr Neuling.

Trotzdem waren die Chancen schon lange nicht mehr so gut, den russischen Serienmeister in einem Spiel der Europaliga zu schlagen. Bei Spartak krieselt’s. Jungstar Sytschew ist Mitte August abgehauen, Mittelfeldstratege und Mannschafts-Kapitän Jegor Titow bis aus weiteres verletzt.

Die Basler gingen ihre Premiere denn auch rasant an – lautstark unterstützt von den 30.000 Zuschauern im ausverkauften Joggeli. Basel ist übrigens der einzige Schweizer Verein, der regelmäßig so viele Fans ins Stadion lockt.

Erstmals brodelte es nach 15 Minuten, als der für Basel spielende Argentinier Julio Hernàn Rossi den Ball ins Tor köpfelte, der dänische Schiedsrichter Larsen das Tor aber – wohl zu Unrecht – wegen Abseits aberkannte. Bis zur Halbzeit vergaben Rossi und die Gebrüder Hakan und Murat Yakin - zwei türkischstämmige Schweizer aus dem Basler Arbeiterquartier „Klein-Istanbul“ – nach Bilderbuch-Angriffen hochkarätige Chancen.

Kurz nach dem Anpfiff der zweiten Halbzeit drohte ein Spielabbruch, weil im Block der harten Basler Fans – der Muttenzer Kurve – eine Rauchbombe los ging, die das Stadion innert Kürze einnebelte. Dies störte aber bald niemanden mehr: Hakan Yakin erzielte nämlich in der 50. Minute mit einem satten Volleyschuss das 1:0 für die Schweizer und nur 4 Minuten später schloss Rossi ein tolles Solo mit dem 2:0 ab. Obwohl die Russen danach etwas aufdrehten, hatte Basel die besseren Chancen (Latten-Kopfball in der 59. Minute). Sie kontrollierten das Spiel bis zum Schluss souverän.

Das gestrige Duell hatte übrigens auch sport-politischen Charakter. Russland ist nämlich Gegner des Gespanns Schweiz-Österreich für die Durchführung der Fussball-Europameisterschaft 2008. Eine Gelegenheit also für beide Teams, Werbung in eigener Sache zu machen.

Im Stadion waren auch mehrere Hundert Angehörige der schweizerischen „Russen-Tussowka“. Nach dem DDT-Konzert vom letzten Winter in Zürich bot der Auftritt Spartaks wieder eine Möglichkeit für ein informelles Heimattreffen. Allerdings dürften die Exil-Russen damals an Jurij Schewtschuk bedeutend mehr Freude gehabt haben, als am Dienstag an den Mannen von Cheftrainer Oleg Romantsew.

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