Moskau. Am Donnerstag, dem 11. Dezember beging der russische Literatur-Nobelpreisträger Alexander Solschenizyn seinen 85.Geburtstag. Solschenizyn war einer der ersten, der das Schicksal der Häftlinge in den stalinistischen Gefangenenlagern thematisierte und dokumentierte, wobei er Stalins Todesmaschinerie am eigenen Leibe verspürte. Acht Jahre seines Lebens verbrachte der Schriftsteller im Arbeitslager jenseits des Urals.
Im Zuge der so genannten Tauwetterperiode konnte er in den 1960er Jahren die Erzählung „Ein Tag im Leben des Iwan Denissowitsch“ veröffentlichen, die erstmals das GULag-System thematisierte. Sein Roman „Archipel GULag“ konnte in der Sowjetunion jedoch nicht erscheinen, sondern wurde im Ausland publiziert.
1970 gewann der Schriftsteller für sein Aufklärungswerk den Literatur-Nobelpreis. Erst nach seiner Ausbürgerung durch die sowjetische Regierung konnte Solschenizyn den Preis 1974 entgegennehmen. Das Exil verbrachte er in der Schweiz und den USA. 1994 kehrte er nach Russland zurück und lebt seitdem in der Nähe von Moskau.
Solschenizyns zuletzt erschienenes und dem Zusammenleben von Russen und Juden gewidmetes Werk "Zweihundert Jahre zusammen" löste eine Kontroverse aus. Solschenizyn zeigt darin u.a. den Anteil der Juden an der bolschewistischen Revolution von 1917.
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