Moskau. Die Russische Orthodoxe Kirche hat aus Protest gegen die Wahl eines bekennenden Homosexuellen zum Bischof alle Kontakte mit der anglikanischen Episkopalkirche in den USA abgebrochen. Die christliche Kirche habe Homosexualität stets als schwere Sünde gewertet, heißt es in einer Erklärung des Moskauer Patriarchats vom Montag. Die entsprechenden Bibelstellen seien klar und unmissverständlich. Die „antichristliche“ und „gotteslästerliche“ Position der US-Anglikaner mache eine weitere Zusammenarbeit in allen Bereichen unmöglich, heißt es in dem Text weiter. Liberale Ansichten über die Homosexualität würden die Kirche in ihren Grundfesten erschüttern.
Das kirchliche Außenamt in Moskau betonte zugleich die traditionell guten Beziehungen mit US-amerikanischen protestantischen Kirchen. Sogar während des Kalten Krieges habe die damals in der Sowjetunion verfolgte orthodoxe Kirche Hilfe aus den USA erhalten. Das Moskauer Patriarchat werde sich darum bemühen, seine Kontakte zu denjenigen Anglikanern zu bewahren, die an den Moralvorstellungen des Evangeliums festhielten.
Anfanger November war mit Gene Robinson erstmals ein Geistlicher zum Bischof geweiht worden, der sich offen zu seiner Homosexualität bekennt. Die Wahl Robinsons, der die Diözese von New Hampshire leitet, war auch innerhalb der Episkopalkirche umstritten.
(epd/kp)
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