Moskau. Der wegen angeblicher Spionage vorbestrafte Journalist und Umweltaktivist Grigorij Pasko darf Russland nun doch verlassen. Die zuständigen Behörden in Moskau stellten Pasko einen Reisepass aus, teilte das Moskauer Zentrum für Journalismus in Extremsituationen mit. Seit seiner Freilassung aus der Haft hatte Pasko mehrere Einladungen zu Konferenzen ausländischer Organisationen ablehnen müssen, weil er Russland nicht verlassen durfte.
Pasko hatte die Ausstellung eines Passes bereits im April beantragt. Die russische Gesetzgebung sieht vor, dass innerhalb eines Monats über jeden Antrag entschieden werden muss. Im vergangenen Jahr hatten die Behörden dem Journalisten den Pass verweigert, weil seine Gefängnisstrafe nur zur Bewährung ausgesetzt worden sei.
Pasko, Mitarbeiter der Zeitung der russischen Pazifik-Flotte, war 2001 wegen Landesverrats zu vier Jahren Gefängnis verurteilt, wegen guter Führung aber vorzeitig entlassen. Zuvor hatte er mehrere Jahre in Untersuchungshaft verbracht. Der Journalist hatte zuvor darüber berichtet, wie die russische Kriegsmarine radioaktive Abfälle im Pazifik verklappt. Die russische Führung war wegen der Verfolgung des Journalisten auch international scharf kritisiert worden.
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