Moskau. Die CeBIT verlief für die russischen IT-Firmen sehr gut. Das herausragendste Ergebnis der PC-Messe war eine Kooperationsvereinbarung zwischen der Bitkom und der russischen Vereinigung von Computer- und IT-Unternehmen (AP KIT). Für einen Boom der russischen IT-Branche sei freilich der Abbau staatlicher Hürden (z.B. Zoll) und eine verstärkte Förderung des Sektors notwendig, sagten die aus Hannover zurückgekehrten Computerspezialisten auf einer Pressekonferenz.
AP KIT fordert vor allem, dass der Staat nicht dauernd beim Aufbau der russischen IT-Industrie stört. Vor der CeBIT z.B. verboten die Zöllner kurzerhand die Ausfuhr von Broschüren und CDs, so dass die Materialien alle in Deutschland hergestellt werden mussten. Außerdem wirkt das Image Russlands als Korruptionsherd negativ auf die austrebende Branche.
Seit 12 -15 Jahren habe Russland nicht mehr in Zukunftstechnologien investiert, kritisierte der Vorsitzende der AP KIT Valentin Makarow. Dabei ist Finanzierungshilfe z.B. für die Teilnahme an Messen durchaus notwendig. Die Organisation des russischen Gemeinschaftsstandes auf der CeBIT kostete z.B. etwa 100.000 USD. In Russland steuert der Staat ein Sechstel zu den Kosten bei, die übrigen fünf Sechstel trägt der einzelne Teilnehmer. In Westeuropa und den USA sind die Proportionen umgekehrt.
Auch auf Auslands-Dienstreisen des Wirtschafts- oder des neuen Telekommunations- und Verkehrsministers wären die PC-Spezialisten gern dabei. Doch was den Chefs der großen Gas- und Ölkonzerne selbstverständlich zugestanden wird, ist für die noch kleine aber zukunftsträchtige Branche noch ein Wunschtraum.
(ab/am/.rufo)
|