Moskau. “Kinotheater” heißt das Werk des jungen Moskauer Künstlers Sergej Schechowzow, das Russland Ende September auf die Biennale in Sao Paolo schicken will. Während das brasilianische Kunstevent auf eine 53jährige Geschichte zurückblicken kann, bereitet sich die russische Kunstszene gerade auf das erste Großereignis dieser Art in Moskau vor.
Seit Jahren wünschen sich Stadt und Land eine eigene Biennale, die Stars der Szene, Sammler und Touristen nach Moskau locken soll. Am 18. Januar kommenden Jahres soll sie nun das erste Mal stattfinden. Eine Gruppe von sieben internationalen Kuratoren arbeitet derzeit noch fieberhaft, um mit den Vorbildern von Venedig, Berlin oder Istanbul gleichzuziehen.
Über 50 internationale Künstler werden dann im Januar ihre Werke unter dem Motto „Dialektik der Hoffnung“ präsentieren. Als Ausstellungsorte sind die Tretjakow-Galerie, das Puschkin-Museum für bildende Künste, das Zentrale Haus des Künstlers, das Architekturmuseum und das Museum für moderne Kunst vorgesehen.
Viele Stars der Kunstszene, deren Werke noch nie in der russischen Hauptstadt zu sehen waren, sind eingeladen. Dabei sein sollen unter anderem der für seine provokanten Skulpturen bekannte Italiener Maurizio Cattelan und das enfant terrible der brittischen Kunstszene Damien Hirst.
Geladen sind außerdem der Bildhauer Ron Mueck, der Fotograf Jeff Wall, der Videokünstler Bill Viola und der dänische Shootingstar der Installation Olafur Eliasson. Die genaue Teilnehmerliste soll in den kommenden zwei Wochen feststehen.
Das russische Kultur- und Presseministerium wird als Organisator den größten Teil des Projektes finanzieren. Wie der Kurator der Biennale Josip Backstein der Zeitung Iswestija sagte, will das Ministerium etwa eine Million USD zur Verfügung stellen.
(sp/.rufo)
|