Moskau. Seit ihrem Gründungsjahr 1996 ist die internationale Messe für zeitgenössische Kunst in Moskau um 40 % gewachsen. Insgesamt sind dieses Jahr 45 Galerien, darunter 13 ausländische, beteiligt. Die achte „Art-Moskwa“, die noch bis zum 30. Mai im Zentralen Hauses des Künstlers läuft, hat sich jedoch nicht nur quantitativ, sondern vor allem qualitativ verbessert.
Vielleicht liegt diesen Veränderung zum Positiven an der tatkräftigen Unterstützung der Organisatoren durch den neuen Expertenrat. Vielleicht haben die Galeristen auch einfach nur eine glücklichere Hand bei der Auswahl ihrer Künstler und deren Arbeiten bewiesen.
Die Werke von Andy Warhol, Tom Wesselmann, Roy Lichtenstein und anderen Pop-Art Künstlern, die im vergangenen Jahr die Hits auf der „Art-Moskwa“ waren, sind auch dieses Jahr zu finden. Überwiegend präsentieren die Galerien jedoch aktuelle russische Kunst von Walery Koschlyakow über Oleg Kulik bis zu Winogradow und Dubosarski.
Am auffallendsten ist das Projekt der Moskauer Galerie „Rosa Asora“: eine raumfüllende Installation des Künstlers Andrej Bartenew. „London under snow“ lässt Schneeflocken in Farbgebung und Muster der britischen Flagge auf Videoaufnahmen aus Englands Hauptstadt herabrieseln. Leuchtkugeln prohizieren Wörter, die von dem „Super-Schnee-Wunder“ künden.
Auf dem russischen Kunstmarkt lässt sich mittlerweile gutes Geld verdienen. Die Preise für aktuelle russische Kunst haben sich den westlichen angepasst. Das erster auf der „Art-Moskwa“ verkaufte Bild – eine Arbeit von Sergej Mironjenko – ging für 60.000 Dollar über den Tisch.
Aber auch für Leute, die nicht zu den potenziellen Kunstkäufern gehören, hat die „Art-Moskwa“ Interessantes zu bieten. 13 nichtkommerziellen Projekte finden im Rahmen der Messe statt. Ins Auge springt die raumgreifende Installation „300 Kamele“ des Schweizer Bildhauers Not Vital. In den angrenzenden Räumen hat der Moskauer Galerist Marat Guelmann aktuelle Arbeiten georgischer Künstler zusammengestellt.
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Zentrales Haus des Künstlers |
Krimski Wal 10
Metro: Park Kultury, Oktjaberskaja
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Einblicke in die junge finnische Kunstszene bietet die Ausstellung „Tough sisters and a single men“, die sich mit den Problemen des Erwachsenwerdens und der Identifikationsfindung auseinandersetzen. Ähnliches beschäftigte Studenten aus Moskau, Frankfurt, Göteburg, London. Umea und Wien. Die jungen Leute sehen sich „In Between spaces“ – in einem Zwischenstadium. Sie sind beruflich nicht mehr ganz unerfahren und doch noch nicht voll in den Job eingebunden. In den kommenden Jahren werden die Arbeiten des ein oder anderen vielleicht auch auf der Verkaufsausstellung zu sehen sein.
(sp/.rufo)
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