Moskau. Am Freitagabend gaben sich in Moskau wieder einmal Weltrhythmen von und mit „Markscheider Kunst“ aus St. Petersburg die Ehre. „Markscheider Kunst“ rocken immer und überall – am Freitag aber leider in einem nur locker gefüllten „Club na Brestskoj“. Dies dürfte aber nur den Veranstaltern Sorgenfalten auf die Stirn getrieben haben...
„Markscheider Kunst“ gehören zu den Bands, die wirklich jeden noch so überzeugten Tanzmuffel in ihren Bann und auf die Tanzfläche ziehen. So war es am Freitagabend auch keine Frage, dass die Besucher den Freiraum zum Tanzen und Springen ausgiebig nutzten.
Wer jedoch genauer hinschaute, konnte fast den Eindruck gewinnen, die Musiker hätten an Spielfreude verloren. An manchen Stellen klang das Repertoire allzu abgespult und kraftlos. Irgendetwas Essentielles fehlt der Band offensichtlich und es bleibt zu hoffen, dass es sich dabei nicht um den ehemaligen Sänger Serafim Selenge Makangila handelt.
Der Zairer Sänger prägte den musikalischen Charakter der Gruppe bis vor kurzem so stark, dass es nun scheint, die Band müsse sich ohne ihn neu erfinden. In diesen Kontext passt auch, dass der Schwerpunkt der Musiker nicht mehr auf afrikanischen Rythmen liegt.
Jetzt machen die Jungs vor keinem Musikstil mehr halt. Zwischen Jamaika, Südamerika, Afrika und Russland scheint es nach den Ansichten der Künstler keine musikstilistischen Grenzen zu geben. Ohne Hemmung wird kombiniert, transformiert und renoviert, was bekannte Klangstrukturen hergeben. Das klingt und funktioniert auf der Bühne sicherlich nicht schlecht, doch ist eine gewisse Orientierungslosigkeit im Reich der Musik spürbar.
In naher Zukunft planen die sieben Musiker, übrigens alle ehemalige Studenten der Bergbauwissenschaften – der Markscheidekunst – deutsche Clubs unsicher zu machen. Und auf jeden Fall ist zu empfehlen, die Konzerttermine von „Markscheider Kunst“ wahrzunehmen, denn die Jungens bringen wirklich, echt und ehrlich Stimmung und die Beine zum Schwingen.
(cu/.rufo)
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