St. Petersburg. Seit Dienstag ist in der Ermitage eine weitere Ausstellung zu sehen – „Die Stroganows. Mäzene und Sammler“ öffnete ihre Pforten im Nikolaus-Saal des Winterpalastes. 373 Ausstellungsstücke aus verschiedenen Museen Russlands liefern einen erstklassigen Querschnitt durch die einst reichste und bedeutendste private Kunstsammlung des zaristischen Russlands.
Die Sammlung der Grafen Stroganow, die sich vor der Revolution von 1917 im Barock-Palais an der Ecke Newski Prospekt und Moika-Flüsschen sowie im Stadthaus der Familie an der Sergejewskaja- (heute Tschaikowsgogo) uliza befand, war berühmt für ihre Vielfalt und ihren Reichtum. Seit Mitte des 18. Jahrhunderts hatten das Adelsgeschlecht der Stroganows Gemälde, Graphiken, Skulpturen, Münzen, Geschirr und Gegenstände der angewandten Kunst angehäuft und gar eine eigene Werkstatt für Ikonenmalerei besessen.
In den 1920er und 1930er Jahren gerieten die Kunstwerke in verschiedene Museen, ein Teil der wertvollsten Gegenstände wurde über Auktionen ins Ausland verkauft. Die Ermitage selbst kam in den Besitz der Münzsammlung (53.000 Einzelstücke), des Mineralien-Kabinetts und mehrerer Gemälde, darunter der berühmten „Schmollenden“ von Antoine Watteau.
Ermitage-Direktor Michail Piotrowski stufte die aktuelle Schau am Dienstag bei der Vernissage als „die feierlichste Ausstellung des Jahres“ ein. Zugegen war auch die Präsidentin der Internationalen Stroganoff Foundation und Nachfahrin der Stroganows Hélène de Ludinghausen.
Zuvor war die Ausstellung mit Unterstützung des Fonds bereits mit großem Erfolg in Paris und den USA gezeigt worden. Neben der Ermitage lieferten u.a. das Russische Museum, das Museum in Pawlowsk, die Akademie der Künste, das Russische Staatsarchiv und das Museum für Kunstgeschichte in Solwytschegorsk Gegenstände für die Schau, die noch bis zum 25. Januar 2004 zu sehen sein wird.
(sb/.rufo)
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