Mokau. Kaum ist die Messe „Art Moskwa“ beendet, beginnt auch schon der nächste Streich im Zentralen Haus der Künstler: Die „Masterskaja Art Moskwa“ zeigt seit dem Wochenende 32 Arbeiten, die von einer Jury aus 95 Bewerbungen ausgewählt wurden. Resultat: Ein guter Überblick über die aktuelle russische Kunstszene.
Ein viel diskutiertes Thema in der russischen Kunst ist die immer noch nicht einwandfrei funktionierende Kommunikation zwischen West und Ost: So spielt die seit drei Jahren zusammenarbeitende Gruppe „Escape“ in ihrem Video „Quartett“: Die Musiker bieten inbrünstig ein Stück dar, doch ihre Bewegungen stimmen mit der Musik nicht überein, die zu hören ist.
Hochaktuell auch die Bilder der Künstergruppe AES, die in „Action half live“ das moderne Verständnis von Heldentum reflektieren. Auf ihrer Leinwand verschmelzen Lifestyle- und Kriegsabbildungen aus Hochglanzmagazinen: In einer computerspielartig-kahlen Landschaft posieren halbwüchsige Modells – beeinflusst von ihren Idolen – mit Waffen in den Händen. Der Feind fehlt. Krieg ist nur noch eine virtuelle Show made in Hollywood.
Auch Olga Tschernyschowa zeigt unter anderem Bilder vom Krieg – alte Bilder aus der Tretiajowskaja Galerie. Die Geschichten, die diese Gemälde erzählen gewinnen in ihrem Video, das mit Musik aus Mussorgskis „Bilder einer Ausstellung“ unterlegt ist, eine erstaunliche Frische und Nähe zum Betrachter.
Die Ausstellung „Masterskaja Art Moskwa“ läuft nur sechs Tage – bis zum 7. Mai. Zum Abschluss verleiht der Organisator „Regionale Stiftung zur Unterstützung von Kunstprojekten“ einen mit 5000 Euro dotierten Preis an den interessantesten Künstler. Ein zusätzlicher Gewinn: Der Preisträger darf nächstes Jahr bei der Kunstmesse „Art Moskwa“ eine persönliche Ausstellung organisieren.
(sp/.rufo)
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