Moskau. Der russische Schriftsteller Wladimir Sorokin muss nicht mehr mit einem Gerichtsverfahren rechnen. Die Behörden stellten ein Strafverfahren wegen angeblicher Verbreitung von Pornografie ein, berichtete die Moskauer Zeitung „Kommersant“ am Freitag. Die Putin-treue Jugendbewegung „Gemeinsam unterwegs“ hatte im vergangenen Jahr eine Kampagne gegen Sorokin und seinen Roman „Der himmelblaue Speck“ eingeleitet und den Literaten angezeigt.
Der Autor befand sich seit längerem im Visier der angeblich um Sitte und Moral besorgten Jugendorganisation. Bei einer Protestaktion vor dem Moskauer Bolschoi-Theater hatten Aktivisten Bücher Sorokins öffentlich zerrissen. Nach Beginn der Ermittlungen gegen ihn waren die Verkaufszahlen seiner Bücher in Russland in die Höhe geschossen.
Der Anwalt Alexander Gluschenkow, der in dem Verfahren die Interessen Sorokins und seines Verlags Ad Marginem vertrat, begrüßte die Entscheidung. Das Verfahren gegen seinen Mandaten sei ein „absurdes Theater“ gewesen, sagte er dem „Kommersant“.
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