St. Petersburg. Am Mittwoch lud Ermitage-Direktor Michail Piotrowski die journalistische Gemeinschaft zu einer Pressekonferenz in das hauseigene Theater und erzählte, was sich Neues tut in den heiligen Hallen der Kunst. Neben einer Reihe von neuen Ausstellungen freut sich der Kenner der Materie wohl am meisten über die baldige Wiedereröffnung der Kriegsgalerie von 1812 im Winterpalast und die Aussicht auf 24 Stunden Ermitage Nonstop am 27. Mai.
Piotrowski erzählte voller Freude, dass der Renovierungseifer so ansteckend war, dass mehr geschafft wurde, als eigentlich vorgesehen war. Neben der Kriegsgalerie mit ihren Porträts der Helden des Feldzugs gegen Napoleon, die am 8. Mai wieder für Besucher zugänglich wird, sind auch der Georgs- und der Venezianische Saal sowie die Jordan-Treppe in Arbeit. Die Restaurierung des Generalstabsgebäudes soll im Oktober beendet sein.
Die Hauptattraktion des Jahres wird die Peter I. gewidmete Ausstellung „Der Gründer von St. Petersburg“ vom 3. Juni bis zum 31. Oktober. Zu den Kuriositäten des Stadtjubiläums zählt ganz sicher eine Sonderladung Coca-Cola mit Ermitage-Etiketten. Wer nicht genug bekommt von Kunst und Cola, darf am 27. Mai, wenn Petersburg haargenau 300 Jahre alt wird, den ganzen Tag und die ganze Nacht im Museum verbringen und muss noch nicht einmal etwas dafür bezahlen. In der Geschichte der altehrwürdigen Kunsthalle ist das ein absolutes Novum.
Am 27. Mai wird der neue Eingang in die Ermitage im Innenhof des Winterpalastes eröffnet. Den ganzen Tag über wird in den Sälen musiziert, im Ermitage-Theater kommt Alexander Sokurows Film „Die russische Arche“ mehrmals zur Aufführung. Den Abschluss des großen Geburtstagsfestes bildet ein gemeinsames Konzert mit dem Mariinski-Theater auf dem Schlossplatz.
Wer nach diesen ganzen Feierlichkeiten Hunger verspürt, kann ab Ende Mai im hauseigenen Restaurant im Generalstabsgebäude seine Gelüste stillen. Auf 1500 Quadratmetern wird in zehn individuell gestalteten und durch eine Galerie miteinander verbundenen Sälen russische und französische Küche serviert. Das Interieur der Räume wurde ganz nach dem Empire-Stil gestaltet, wie Carlo Rossi ihn in den 1820er Jahren beim Bau des Generalstabsgebäudes verwandte.
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