Moskau. Die russische Staatsduma will sich nicht mit der geplanten Rückkehr der so genannten „Baldin-Sammlung“ nach Deutschland abfinden. Die Abgeordneten forderten Präsident Putin einstimmig dazu auf, eine „entschädigungslose Rückgabe“ der Kunstwerke zu verhindern. Nikolai Gubenko, der Vorsitzende des Kulturausschusses der Duma, erklärte, die Sammlung habe einen Gesamtwert von 1,5 Milliarden Dollar.
Das russische Kulturministerium hatte Presseberichten zufolge bereits die offizielle Übergabe der Sammlung für den 29. März angekündigt. Die über 300 Grafiken und zwei Gemälde, darunter Werke von Dürer, Rembrandt und van Gogh, waren nach dem Ende 2. Weltkriegs von dem sowjetischen Offizier Viktor Baldin als Kriegsbeute in die Sowjetunion gebracht worden war. Baldin, von Beruf Restaurateur, hatte sich bereits zu Sowjetzeiten mit der Bitte an die Behörden seines Landes gewandt, die Kunstwerke an Deutschland zurückkzugeben. Für seine Bemühungen um die Bewahrung der Kunstsammlung wurde er von der Stadt Bremen zum Ehrenbürger ernannt.
Die Baldin-Sammlung wird derzeit in der Petersburger Eremitage aufbewahrt. Die Zeichnungen wurden wie viele andere Beutekunstwerke auch bis zum Zerfall des Sowjetsystems in Geheimmagazinen aufbewahrt und erst Anfang der 90er Jahre zum ersten Mal öffentlich ausgestellt.
(rUFO/kp).
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