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Präsident Alexander Lukaschenko will Weißrussland unabhängiger von russischen Energielieferungen machen (Foto: Ria Nowosti). |
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Mittwoch, 28.02.2007
Weißrussland will bis zu 50 Prozent Energie sparenMoskau. Die weißrussische Regierung hat gestern Richtlinien für die künftige Energiepolitik diskutiert: Die Zeichen stehen auf Sparen. Russland soll weniger liefern. Erneuerbare Energien werden voraussichtlich gefördert.
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Nur mit Zähneknirschen hatte Minsk im Dezember 2006 einer Erhöhung der Preise für russisches Öl zugestimmt. Jetzt zieht Weißrussland offenbar Konsequenzen aus den jüngsten Auseinandersetzungen mit Russland.
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Anschluss an den Weltmarkt
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Die Regierung um Präsident Alexander Lukaschenko diskutierte gestern einen Gesetzentwurf zur künftigen Energiepolitik mit dem Titel Einsparung und Wirtschaftlichkeit die wichtigsten Faktoren für die Sicherung der heimischen Ökonomie.
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Mit den Richtlinien werden offenbar mehrere Ziele verfolgt: Einerseits soll die Abhängigkeit vom Nachbarland Russland verringert werden. Und andererseits will Weißrussland die eigene Wirtschaft energieeffizienter machen und Anschluss an die Weltwirtschaft finden.
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50 Prozent Einsparungen geplant
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Laut dem genannten Dokument soll bis zum Jahr 2010 der Energieverbrauch um rund 31 Prozent gesenkt werden. Als Ausgangsjahr wurde 2005 festgelegt. Bis 2015 sollen sogar 50 Prozent des Verbrauchs des Jahres 2005 eingespart werden.
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Außerdem will die weißrussische Regierung in Zukunft die Zahl der ausländischen Energielieferanten erhöhen. Damit soll wohl einseitiger Abhängigkeit vorgebeugt werden. Bisher bezieht Weißrussland rund 90 Prozent seines Energiebedarfs vom Nachbarstaat Russland. In Zukunft soll kein Lieferant mehr als 65 Prozent des weißrussischen Energiebedarfs zuliefern. Langfristige Lieferverträge sollen Energieknappheit verhindern.
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Gehaltskürzung bei Energieverschwendung
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In den kommenden Monaten will Minsk eine staatliche Gesellschaft gründen, die die Beziehungen zu den Lieferanten und den Verkauf von weißrussischen Ölprodukten koordinieren soll. Russische Medien vermuten, dass die neue Gesellschaft ihren Sitz in Westeuropa haben könnte.
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Die Regierung in Minsk will zudem bis 2012 den Anteil heimischer und alternativer Energieträger am gesamten Energiehaushalt auf mindestens 25 Prozent steigern. Dazu soll eigens ein Programm mit dem Projektnamen Torf aufgelegt werden.
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Regierungsvertreter erklärten gegenüber der Presse, die Sparpolitik werde nur gelingen, wenn sie in der Bevölkerung angenommen werde. Außerdem sei die Unterstützung durch die großen Unternehmen nötig. Einsparungen sollen auch durch ein Prämien- und Gehaltskürzungs-System für die regulierenden Staatsbeamten erzielt werden. (at/cj/.rufo)
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