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An den Wechselstuben in Moskau gibt es bald weniger Euro und Rubel für den US-Dollar (Foto: Packeiser/.rufo)
An den Wechselstuben in Moskau gibt es bald weniger Euro und Rubel für den US-Dollar (Foto: Packeiser/.rufo)
Montag, 31.07.2006

Russlands Wirtschaft leidet unter Dollar-Verfall

Moskau. Finanzexperten des Internationalen Währungsfonds (IWF) rechnen mit einem Einbruch des Dollar-Kurses um 15 – 35 Prozent. Dies sei für Russlands Wirtschaft schädlich, aber nicht tödlich, glauben Moskauer Experten.

Derzeit werden für 1 USD knapp 27 Rubel fällig. Viele Moskauer Finanzexperten prognostizieren bereits seit längerem, dass sich die US-Währung gegen Jahresende auf einen Kurs von 1:26 verbilligen werde.

Diese Voraussagen gewinnen nun durch die Schätzungen des IWF an Glaubwürdigkeit. Der Dollar sei um 15 – 35 Prozent überbewertet, hieß es in dem Bericht. Wegen der wachsenden Auslandsschulden der Vereinigten Staaten und eines sich abschwächenden Wirtschaftswachstums werde er daher fallen. Einen genauen Zeitpunkt der Abschwächung gaben die Finanzexperten nicht.

Abwertung gewinnt an Fahrt


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Kyrill Tremasow von der Bank Moskau rechnet bereits in diesem Jahr mit einem sich beschleunigenden Verfall des USD gegenüber Euro und Rubel. Im Gegensatz zu Europa werden die Folgen für Russland jedoch nicht tödlich sein, glaubt er.

Vor allem die Rohstoffkonzerne werden keine Probleme mit dem Fall des Dollars haben, so lange die Preise für Öl weiterhin hoch sind. Der steigende Ölpreis kompensiert gewissermaßen den fallenden USD. Außerdem können die Rohstoffkonzerne Maschinen im Ausland dann billiger erwerben.

Rohstoffkonzerne ohne Not, Probleme für Maschinenbauer


Probleme hingegen sieht Tremasow für diejenigen Unternehmen, die im Wettbewerb mit leistungsfähigen Importeuren stehen – eben gerade im Maschinenbau. Die steigende Konkurrenz durch den Import könnte allerdings auch für den russischen Haushalt zum Problem werden, sagte Gennadi Meschtscherjakow von der Swjas-Bank der Wirtschaftszeitung „Wedomosti“.

Mehr Import bedeutet geringere Eigenproduktion, d.h. auch weniger Steuern auf Gewinn und Lohn. Insofern wirkt sich der Dollarverfall negativ für die russische Ökonomie aus. Andererseits ist das Lohnniveau in Russland noch nicht so hoch, dass der Dollarverfall Investitionen in Russland unattraktiv machen würde. Zum anderen ist die Wirtschaft des Landes immer noch mehrheitlich von Rohstoffen abhängig, so dass die Rohstoffpreise deutlich größeren Einfluss auf die Wirtschaftsentwicklung haben.

(ab/.rufo)


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