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Für Montagewerke ausländischer Produzenten könnte es schwerer werden (Foto: Archiv/.rufo) |
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Montag, 19.04.2010
Russische Autoindustrie fordert mehr ProtektionMoskau. Die russische Autoindustrie will schärfere Protektionsmaßnahmen. Ausländische Fahrzeugkonzerne müssten mindestens 300.000 Pkw in Russland montieren, um die Schutzzölle zu umgehen, so die Forderung.
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Einfuhrverbote für alte Gebrauchtwagen, hohe Schutzzölle gegenüber ausländischen Fahrzeugproduzenten und direkte Finanzhilfen für die russischen Autobauer. Moskau schützt die heimische Fahrzeugindustrie, so gut es geht.
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Russlands Autoindustrie unter Druck
Viel geholfen hat es in der Vergangenheit nicht. Moskwitsch und IschAwto sind bankrott, der Wolga-Produzent Gaz hat sich inzwischen wegen massiver Verluste weitgehend aus dem Pkw-Geschäft zurückgezogen und konzentriert sich auf die Montage billiger Kleinlaster. Einzig AvtoVaz hält mehr schlecht als recht dem Druck der westlichen (und östlichen) Pkw-Hersteller stand.
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Lada ist zwar nach wie vor das meistverkaufte Auto in Russland, doch das vergangene Jahr schloss AvtoVaz mit einem dicken Verlust ab. Die Schulden des Konzerns belaufen sich inzwischen auf weit über eine Milliarde Euro.
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Montage in Russland, um Zoll zu umgehen
Konkurrenz bekommt die russische Autoindustrie dabei immer mehr im eigenen Land. Ausländische Hersteller montieren in St. Petersburg, Kaluga oder Tatarstan und können dafür im Gegenzug Komponenten und Ersatzteile praktisch zollfrei einführen. Nach einer Vereinbarung mit der russischen Regierung müssen VW und Co dabei mit der Zeit den Anteil russischer Zulieferer erhöhen (innerhalb von sieben Jahren soll der Anteil ausländischer Einzelteile um 30 Prozent gesenkt werden).
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Doch in Zukunft könnte die Ansiedlung neuer Fabriken in Russland schwieriger werden. Beim russischen Wirtschaftsministerium sind Vorschläge zur Modernisierung der Regelungen zur Industriemontage eingegangen. Die Anforderungen an ausländische Konzerne, die in Russland Autos montieren wollen, müssten verschärft werden, heißt es in dem Dokument.
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Produktion von 300.000 Pkw pro Jahr gefordert
Hauptforderung ist die Erhöhung der Produktionskapazität von 25.000 auf 300.000 Fahrzeuge im Jahr. Zugleich sollen Investoren innerhalb von vier Jahren eine Lokalisierung der Produktion von 50 Prozent erreichen, d.h. es müssten Kapazitäten für den Bau von 150.000 Motoren, Antriebsschaltungen oder für die gleiche Menge an Chassis-Teilen geschaffen werden.
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Derzeit hat kein einziger ausländischer Fahrzeugproduzent diese Kapazitäten in Russland. Profitieren würden von dieser Regelung die russischen Autobetriebe, aber auch viele der jetzt schon in Russland arbeitenden Fahrzeughersteller, denn die neue Regelung würde bereits geschlossene Verträge nicht außer Kraft setzen, sondern nur neuen Investoren den Einstieg erschweren.
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Allerdings laufen bei vielen Konzernen die Investitionsverträge 2013/2014 aus, erinnert die Tageszeitung Kommersant. Bei Abschluss eines Folgevertrags könnten die Konditionen deutlich ungünstiger ausfallen.
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Avtovaz hat Lobby beim Industrieministerium
Als Autoren dieser Idee gelten AvtoVaz und Renault sowie der russische Montagekonzern Sollers (schraubt u.a. Fiat und SsangYong zusammen). Das Industrieministerium unterstützt diesen Vorschlag. Die Verträge mit ausländischen Fahrzeugkonzernen hätten nicht das erhoffte Resultat gebracht, eine eigene Autozuliefererindustrie in Russland zu bekommen, heißt es.
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Im Wirtschaftsministerium hingegen gab es bereits Kritik. Der Vorschlag nütze nur den betreffenden Autokonzernen selbst, heißt es da. Da Russland bereits in der Zollunion mit Weißrussland und Kasachstan sei, sei es zudem fast unmöglich, die Regelungen zu ändern.
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(Topfoto: TV)
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