Kult- oder Schrottauto? Beim Lada scheiden sich die Geister (Foto: Ballin/.rufo)
Freitag, 29.02.2008
Renault kauft Anteil an Lada-Hersteller Avtovaz
Moskau. Der französische Autobauer Renault verstärkt seine Aktivität auf dem russischen Automarkt. Für 1 Mrd. USD hat Renault 25 % der Aktien am Lada-Produzenten Avtovaz gekauft. Das Geschäft lohnt sich für beide Partner.
Der Deal war grundsätzlich schon im Dezember vereinbart worden Russland-Aktuell berichtete). Am Freitag wurde der Vertrag dann unterschrieben.
Langer Streit um Avtovaz
Auf russischer Seite unterzeichneten der Vorstandschef von Avtovaz, Sergej Tschemesow (gleichzeitig Generaldirektor beim Aktionär Rostechnologii), Avtovaz-Präsident Boris Aljoschin sowie der Generaldirektor von Rosoboronexport, Anatoli Isaikin. Für Renault setzte Konzernchef Carlos Ghosn seine Unterschrift unter den Vertrag.
Damit hat das Ringen um den größten russischen Autobauer ein Ende. Zuvor hatte es einen langen Wettstreit westlicher Anbieter um das Unternehmen aus Togliatti gegeben. Neben Renault hatten sich auch General Motors, Fiat und Magna um eine Beteiligung beworben.
Wir planen die Umstrukturierung von Avtovaz im Juli dieses Jahres. Danach wird das Unternehmen drei Hauptaktionäre haben Troika Dialog, Rostechnologii und Renault, sagte Tschemesow nach der Unterzeichnung. Gleichzeitig sollen auch drei Vertreter von Renault in den Vorstand aufsteigen.
Das Geschäft lohnt sich für beide Seiten. Renault bietet die so dringend benötigten Investitionen, um die Lada-Produktion anzukurbeln. Zudem wird Renault künftig die neuen Lada-Modelle mit seinem Motor ausstatten.
Neben Lada läuft Renault vom Band
Doch gleichzeitig bleiben im Werk Ressourcen frei, die für die Herstellung von Fahrzeugen der Marke Renault oder Nissan (gehört ebenfalls zum französischen Autokonzern) genutzt werden. Zwar werde die Entwicklung von Lada Priorität haben, versprach Renault-Chef Ghosn, doch auch die eigenen Fahrzeuge sollen zukünftig an der Wolga vom Band laufen.
Wir haben Untersuchungen durchgeführt und dabei festgestellt, dass der Bau neuer Fabriken in Russland sehr teuer ist und der Import von Fahrzeugen aus Europa unvorteilhaft, erklärte Ghosn. Wenn in einigen Jahren die Kooperation angelaufen ist, will Renault noch einmal 165 Mio. USD an die Avtovaz-Aktionäre zahlen.
Aufstieg zum drittgrößten Autobauer der Welt
Mit dem Kauf von Avtovaz steigt Renault den Produktionszahlen nach zum weltweit drittgrößten Autobauer nach General Motors und Toyota auf. Sieben Millionen Fahrzeuge laufen bei Renault-Werken vom Band.
In Russland besitzt Renault bereits in Moskau ein Werk zur Fabrikation des Modells Logan. Die Produktion soll von derzeit 70.000 80.000 Stück pro Jahr auf 160.000 gesteigert werden. Zudem entsteht im russischen Detroit, St. Petersburg, eine Nissan-Fabrik.
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