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Oligarch Oleg Deripaska stürzt sich nach der Krise wieder ins Wirtschaftsgetümmel. (Foto: TV) |
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Montag, 06.12.2010
Oligarch Deripaska auf Einkaufstour: Strabag, OGK-3
Moskau. In der Krise wäre er fast Pleite gegangen, jetzt ist er wieder obenauf. Oligarch Oleg Deripaska kauft sich seine Strabag-Aktien zurück und will den größten Energiekonzern Sibiriens übernehmen natürlich auf Kredit.
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Der Alu-Oligarch Oleg Deripaska, einer der agilsten Akteure in der russischen Wirtschaft, hat sich offenbar von den schweren Schlägen der Krise einigermaßen erholt und bricht zu neuen Abenteuern auf.
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Zurück bei Strabag
In der vergangenen Woche wechselten 17 Prozent der Strabag-Aktien für 373 Millionen Euro wieder in den Besitz Deripaskas über. Eine Kaufoption auf weitere acht Prozent der Strabag-Anteile hat der russische Multimilliardär noch bis zum Juli 2014. Damit wäre er dann wieder wie vor der Krise der Eigner von einem Viertel des traditionsreichen österreichischen Baukonzerns.
2007 hatte Deripaska 25 Prozent der Strabag für 1,2 Milliarden Euro übernommen, den Deal aber mit einem Kredit der Deutschen Bank finanziert. Im Laufe der internationalen Finanzkrise konnte Deripaska die Kredite aber nicht mehr bedienen und musste sich von allen 25 Prozent (minus eine Aktie) trennen.
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Von Eins auf 191 bei Forbes
Das gleiche passierte mit den knapp zehn Prozent beim Baukonzern Hochtief, die mit Hilfe der Commerzbank angekauft worden waren.
Spekulative Erwerbungen im In- und Ausland brachen zusammen. War Deripaska vor der Krise noch mit über 25 Milliarden USD auf Platz Eins der Forbes-Milliardärsliste notiert, rutschte er inzwischen auf Platz 191 ab.
Nun aber scheint Deripaska wieder Tritt zu fassen und im alten Stil sein weitverzweigtes Imperium auszubauen. Konflikte mit Geschäftspartnern säumen wieder seinen Weg.
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Es wird wieder hoch gepokert
So warf ihm die tschechische Investmentfirma PPF Investments, die 38,5 Prozent der Aktien beim Topversicherer Ingostrach hält, jüngst vor, Kapital aus Ingosstrach für Investitionen in anderen Branchen zweckwidrig einzusetzen. Ingosstrach ist einer der größten im russischen Versicherungsgeschäft.
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Deripaska pokert jedenfalls weiter. So erklärt jetzt ein Sprecher, das Deripaska-Unternehmen EuroSibEnergo wolle 79 Prozent des größten sibirischen Energieproduzenten OGK-3 übernehmen, die bisher zum Konzern NorNickel gehören. Die für die Übernahme nötigen zwei Milliarden USD sollen wieder einmal mit Krediten aufgebracht werden.
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Bisher scheinen Deripaska für diesen Coup, der ihn an der Grenze zum ewig energiehungrigen China zum größten Anbieter machen würde, ebenso das Geld wie auch die nötigen Entscheidungen bei NorNickel zu fehlen.
Oleg Deripaska hält bei Norilsk Nickel ebenso 25 Prozent der Aktien, wie der Unternehmer Wladimir Potanin, konnte sich aber bisher an der Konzernspitze nicht durchsetzen.
Er konnte zwar eine Zeitlang auf den NorNickel-Vorstandvorsitzenden Alexander Woloschin setzen, der zu dem immer noch einflussreichen Jelzin-Clan gezählt wird. Woloschin war aber im vergangenen Sommer zum Rücktritt gezwungen worden.
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Deripaskas Traum: ein Visum für die USA
Bisher leidet unter dem Streit an der Konzernspitze vor allem der Kurs der NorNickel-Aktien, und Oleg Deripaska kommt seinem Traumziel nicht richtig näher, endlich in Russland allgemeine Anerkennung zu finden
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und für die USA ein Einreisevisum zu bekommen, das ihm seit 1998 verweigert wird, weil ihm Unterweltkontakte nachgesagt wurden.
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