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Arkadi Dworkowitsch hat sich als Medwedews Wirtschaftsberater schon oft mit liberalen Ansichten zu Wort gemeldet (Foto: Ballin/.rufo) |
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Donnerstag, 03.02.2011
Medwedew-Berater fordert rigorose BankenprivatisierungMoskau. Medwedews Wirtschaftsberater Arkadi Dworkowitsch fordert einen Ausstieg des Staats aus dem Bankensektor. Der Kreml solle seinen Anteil an der Sberbank unter 50 Prozent senken und die VTB ganz verkaufen, sagte er.
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Die Sberbank ist Russlands größtes Geldinstitut. Beim russischen Pendant zur Sparkasse hat knapp die Hälfte aller Bankkunden im Land ein Konto. Das Unternehmen akkumuliert ein Viertel des Bankkapitals in Russland.
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Die VTB erreicht zwar nicht die Größenordnung der Sberbank. Mit einem Eigenkapital von über 14 Milliarden Euro ist sie aber immerhin die zweitgrößte Bank in Russland. Vor allem bei der Kreditvergabe spielt die VTB eine wichtige Rolle.
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Staatsbanken übernehmen Konkurrenten
Beide Banken sind derzeit selbst aktiv in Übernahmen involviert. Die Sberbank will die Investmentbank Troika Dialog für über eine Milliarde USD kaufen, die VTB hat zuletzt Anteile an der Transkreditbank übernommen und ist im Poker um die Bank of Moscow Favorit.
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Beide Banken stehen aber auch auf der Privatisierungsliste der russischen Regierung. Bislang hieß es, dass der Kreml dabei die Kontrollmehrheit zumindest an der Sberbank behalten wolle, bei der VTB wollte er sich die Sperrminorität sichern.
Staat will Kontrolle abgeben
Die Sberbank gehört derzeit über die Zentralbank zu 60 Prozent dem Staat. An der VTB besitzt er gar 85 Prozent. Die Privatisierung der Banken, wie auch anderer Staatsunternehmen, soll dazu beitragen, das Haushaltsdefizit zu senken.
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Ich denke, dass es nötig ist, die Wneschtorgbank (VTB) vollständig oder fast vollständig zu privatisieren, wenn sie andere Banken kauft und man kann auch ruhig daran denken, den Anteil des Staates an der Sberbank auf unter 50 Prozent zu senken, sagte Dworkowitsch am Donnerstag auf einem Investmentforum in Moskau.
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VTB als Vorreiter bei der Privatisierung
Bereits in diesem Jahr sollen laut Finanzminister Alexej Kudrin bis zu 20 Prozent der VTB veräußert werden. Ein geplanter Verkauf von zehn Prozent der Bank an den Investmentfonds TPG platzte im vergangenen Jahr. Laut Kudrin hat die Regierung den Deal abgesagt, weil sie auf bessere Angebote wartete, die es inzwischen geben soll.
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Laut VTB-Präsident Kostin wird das erste Aktienpaket in Höhe von zehn Prozent bis Ende März an einen institutionellen Anleger verkauft. Der Rest der Aktien könnte an die Börse gebracht werden.
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