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Die Bank of Moscow steht im Zwielicht, ihr Chef Andrej Borodin soll nach London geflohen sein (Foto: Ballin/.rufo) |
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Dienstag, 05.04.2011
Luschkows Bankier angeblich nach London geflohenMoskau. Der Chef der Bank of Moscow, Andrej Borodin, befindet sich verschiedenen Medienberichten zufolge in London. Um die einstige Hausbank von Moskaus Bürgermeister Juri Luschkow ist ein heftiger Machtkampf entbrannt.
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Die Bank of Moscow ist eins der größten Finanzinstitute Russlands - nicht zuletzt dank der Tatsache, dass in der Ära Luschkow viele Zahlungen aus dem städtischen Budget über diese Bank, an der die Stadt immerhin über 40 Prozent der Anteile hielt, abgewickelt wurden.
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Borodin gilt als langjähriger Vertrauter des ehemaligen Bürgermeisters. Nachdem dieser im Herbst mit Schimpf und Schande entlassen wurde, brauten sich aber auch über Borodin dicke Wolken zusammen.
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Zweifelhafte Kreditaffäre
Insbesondere eine Kreditaffäre im Zusammenhang mit Luschkows Ehefrau Jelena Baturina macht Borodin zu schaffen. So soll die Bank of Moscow auf dem Höhepunkt der Finanzkrise einer kleinen Briefkastenfirma einen ungedeckten Kredit über 340 Mio. Euro gegeben haben, damit diese Land von Baturina zu einem überhöhten Preis kaufen konnte.
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Zu der Zeit gab es Gerüchte um die Zahlungsunfähigkeit der Bürgermeister-Gattin, doch Baturina konnte am Ende ihren Verpflichtungen nachkommen. Die Briefkastenfirma freilich nicht - so blieb die Bank of Moscow auf einem überteuerten Grundstück sitzen. Angeblich wurde die Summe aber aus dem Etat der Stadt wieder ausgeglichen.
Durchsuchung in den Büros
Wegen des Verdachts der Mauschelei durchsuchten bewaffnete Ermittler der Staatsanwaltschaft im Februar die Büros von Baturinas Baukonzern Inteko und der Bank of Moscow.
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Übernahme durch die VTB
Eine zweite Front eröffnete sich für Borodin durch den geplanten Verkauf der Anteile der Stadt an die VTB. Borodin hat sich lange dagegen gesträubt. Am Ende war der Widerstand erfolglos - die Staatsbank hat inzwischen die Mehrheit der Anteile (durch einen Zukauf bei der Credit Suisse) übernommen.
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VTB-Chef Andrej Kostin hat die Führung der Bank of Moscow bereits hart kritisiert. Die Lage der Bank sei "beispiellos", sagte er und verwies auf eine mangelnde Aufsicht.
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Dem Pressedienst der Bank of Moscow nach befindet sich der noch amtierende Präsident der Bank Borodin im Krankenurlaub. Laut dem Chef der Direktbank VTB 24, Michail Sadornow, ist Borodin aber außer Landes geflüchtet. Medien spekulieren, dass Borodin seine Inhaftierung fürchte.
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