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Shopping ist angesagt: Einkaufspassage in St. Petersburg (Foto: ld/rufo)
Shopping ist angesagt: Einkaufspassage in St. Petersburg (Foto: ld/rufo)
Dienstag, 12.09.2006

Kaufkraftanstieg in St. Petersburg: Europarekord

St. Petersburg. Gemäß einer neuen Studie zur Kaufkraft haben Russland und vor allem St. Petersburg europaweit die höchsten Zuwachsraten. An der Newa wuchs die Kaufkraft in von fünf Jahren um üppige 87 Prozent.

Die neuste Untersuchung des Nürnberger Regionalforschungsinstituts MB-Research bestätigt, was allen Wirtschaftsexperten schon länger klar ist: Die russische Wirtschaft boomt und entwickelt sich in einem rasanten Tempo.

Russland als Markt belegt mit einer Kaufkraft von 286 Mrd. Euro einen der Spitzenplätze in Europa – wobei die Pro-Kopf-Kaufkraft seit 2001 um 65 Prozent zunahm.

90 Prozent mehr Geld in der Tasche als 2001


Als Region führend beim Kaufkraft-Wachstum ist St. Petersburg. Innerhalb von fünf Jahren hat sich die Gesamtkaufkraft St. Petersburgs auf ca. 11,5 Mrd. Euro gesteigert, dies ist ein Anstieg von 87 Prozent.

Bei Russland-Aktuell
• Israel kommt mit Mammutbauprogramm nach Petersburg (08.09.2006)
• Knauf eröffnete neue Fabrik in St. Petersburg (31.08.2006)
• Russlands Wirtschaft leidet unter Dollar-Verfall (31.07.2006)
• Autoindustrie: Petersburg – das Detroit Russlands? (20.06.2006)
• Regierung verordnet Sparzwang gegen Inflation (20.04.2006)
Noch eindrücklicher sieht die Entwicklung beim Pro-Kopf-Wachstum aus, wo die St. Petersburger mit 2490 Euro pro Kopf einen Zuwachs von 91,4 Prozent im Vergleich zu 2001 verzeichnen. Gemessen wurden dabei die Beträge, die jedem Menschen nach Abzug von Steuern und Sozialabgaben zur Verfügung stehen.

Das Wirtschafts- und Finanzzentrum ist und bleibt jedoch unbestritten Moskau. Das belegen auch die Zahlen dieser Studie eindeutig: Die Kaufkraft Moskaus beläuft sich auf 54,3 Mrd. Euro und mit 5238 Euro pro Kopf haben die Moskauer das doppelte Kaufkraftpotenzial als die Petersburger. Jedoch fiel das Wachstum mit ca. 53 Prozen geringer aus als in nördlichen Hauptstadt.

Das Geld kommt vorrangig aus Öl und Gas


Jedoch bestätigt die Untersuchung, was in St. Petersburg sozusagen auf offener Straße – und anhand der wie Pilze aus dem Boden schießenden Großmärkte und Shopping-Malls - zu beobachten ist: Die Wirtschaft wächst und mit ihr die Investitionen. Die Niederlassung zahlreicher internationaler und nationaler Unternehmen in der Newa-Metropole ist zugleich Resultat und Grundlage dieses Aufschwungs. Ein Nebeneffekt des Wirtschaftsbooms ist die Tatsache, dass zur Zeit die Immobilienpreise in St. Petersburg immer weiter in die Höhe schießen.

Die Studie bestätigt den Grundtenor der Wirtschaftsexperten, dass das Wachstum Russlands in erster Linie auf die hohen Öl- und Gaspreisen zurück zu führen ist. Der damit verbundene Kaufkraftanstieg führe zu hohem Zuwachs beim Wohnungsbau und einer deutlichen Zunahme des privaten Konsums, schreibt das Nürnberger Institut in seiner Auswertung.

Armut und Reichtum - auch geographisch geteilt


Deutschland belegt mit 1495 Mrd. Euro Kaufkraftvolumen den Spitzenplatz in Europa – dieser Betrag entspricht 19,5% des europäischen Kaufkraftvolumens. Beim Pro-Kopf-Vergleich belegen Luxemburg und die Schweiz die vordersten Plätze. Die Studie zeigt aber auch klar auf, dass in einzelnen Regionen Europas pro Tag mehr Geld verdient wird als zum Beispiel in einem Monat in Moldawien oder Albanien.

Gemäss der Nürnberger Untersuchung ist diese Spaltung auch innerhalb Russlands zu beobachten, wo immer noch ca. 25 Mio. Einwohner unter der Armutsgrenze leben und nur darauf hoffen können, irgendwann einmal auch vom allgemeinen Wirtschaftswachstums Russlands profitieren zu können.

(-Ljubisa Djokic/rufo)


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