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Vorerst bleibt es in Kaliningrad beim Rohöl-Export. Blick auf den Hafen von Swetly, wo Lukoil Erdol auf Tanker umschlagen lässt (Foto: Mischke/.rufo) |
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Dienstag, 17.01.2006
Kaliningrad: Lukoil will keine Ölraffinerie bauenKaliningrad. Der Erdöl-Konzern Lukoil wird sich nicht am Bau einer Öl-Raffinerie in der russischen Exklave Kaliningrad beteiligen. Damit steht das von Gouverneur Georgi Boos initiierte Großprojekt auf der Kippe.
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Noch im Dezember des vergangenen Jahres hatte Georgi Boos erklärt, dass neben Lukoil auch die Erdöl-Konzerne Sibneft, Rosneft und Tatneft Interesse am Bau einer Öl-Raffinerie in Kaliningrad hätten.
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Keine Vergünstigungen - keine Raffinerie
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Davon ist nun keine Rede mehr. Wie der Vize-Präsident von Lukoil, Leonid Fedun, laut Wremja Nowosti erklärte, wäre der Betrieb einer Raffinerie in der Ostsee-Exklave nur mit Steuer-Vergünstigungen rentabel gewesen. Diese seien jedoch von der Regierung nicht genehmigt worden. Eine Erdöl-Raffinerie in Kaliningrad werde es demnach nicht geben - zumindest nicht unter der Mitwirkung des Konzerns Lukoil, so Fedun.
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Ohne eine Beteiligung Lukoils ist die Realisierung des Groß-Projektes jedoch unwahrscheinlich. Denn der Erdölkonzern hat in der Exklave bereits sehr viel Geld in notwendige Infrastruktur-Einrichtungen investiert - Lukoil betreibt bereits eine Bohr-Plattform in der Ostsee und läßt im firmeneigenen Terminal am Frischen Haff Erdöl auf Tanker umschlagen. Ohne diese Vorleistungen würden die Kosten für einen Raffinerie-Neubau jedoch noch weit über den bislang veranschlagten 1,7 Milliarden Euro liegen.
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Erdöl-Konzerne haben kein Interesse
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Die anderen von Boos benannten potentiellen Investoren haben ebenfalls bereits einen Rückzieher gemacht. Bei Sibneft gab man an, angeblich zu keinem Zeitpunkt an ein Engagement in Kaliningrad gedacht zu haben. Auch von Rosneft hieß es, dass es kein strategisches Interesse an Kaliningrad gebe.
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Damit sind Boos´ Hoffnungen auf einen Entwicklungsschub für die Erdöl-Industrie im Kaliningrader Gebiet und jährliche Steuereinnahmen von bis zu 145 Millionen Euro vorerst geplatzt - Boos´ Traum blieb ein Traum titelte die Wremja Nowosti.
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(-jm/.rufo)
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